Klimaschützer hatten am Freitagmorgen im Rahmen des globalen Klimastreiks in der Koblenzer Innenstadt gegen Elterntaxis demonstriert - damit sind Eltern gemeint, die ihre Kinder mit dem Auto bis vor die Schule fahren. Die Staßen rund um die Schulen sollen zur Fahrradstraße werden, so die Forderung der Aktivisten. Außerdem würden sogenannte Elterntaxis die Sicherheit von anderen Kindern gefährden. Die Rizzastraße war deswegen für etwa eine halbe Stunde gesperrt.

Auf den Transparenten forderten die Aktivisten "Platz für Menschen statt für Autos". Das solle beispielsweise durch eine autofreie Innenstadt, ausgebaute Fahrradstraßen und kostenlose Busse und Bahnen, umgesetzt werden.
Wütende Autofahrer versetzen Schilder und fahren über den Gehweg
Die Demonstration war vorher angemeldet, das Koblenzer Ordnungsamt hatte deswegen ein "Durchfahrt-Verboten"-Schild aufgestellt. Dies ignorierten aber offenbar einige Autofahrer. Sie fuhren trotzdem in die betroffene Straße und wichen auf den Gehweg aus, um das Sperrschild zu umfahren. In einem Fall war ein Autofahrer sehr schnell unterwegs, obwohl sich auf dem Gehweg Fußgänger befanden. "Es geht hier nur um eine Strecke von 100 Metern und wenn das auch nur jemand für 15 Minuten wagt, das einzuschränken, dann brausen die Emotionen gleich hoch", sagte eine Aktivistin. Sie sehe darin vor allem ein Zeichen von Schwäche.

In einem anderen Fall wurden die Klimaschützer von einer Beifahrerin beschimpft. Sie schob das offizielle "Durchfahrt-Verboten"-Schild eigenmächtig zur Seite, damit ihr Auto knapp zwischen offizieller Absperrung und den Aktivisten hindurchfahren konnte.

Auch Zustimmung für die Forderungen der Aktivisten
Einige Autofahrer zeigten aber auch Verständnis und Zustimmung für die Forderungen der Aktivisten, auch wenn sie eigentlich durch die gesperrte Straße fahren wollten. Ein Autofahrer sagte, er unterstütze eine Umwandlung zur Fahrradstraße. "Das muss schon lange gemacht werden", sagte er.