Die Teams der "Aufsuchenden Hilfe" haben seit dem vergangenen Frühjahr nach eigenen Angaben an fast 21.500 Haustüren im Ahrtal geklingelt. Fast 9.300-mal konnten sie die Bewohner auch antreffen. Ziel der Aufsuchenden Hilfe ist es, direkt an der Haustür über die verschiedenen Angebote im Rahmen des Wiederaufbaus zu informieren, denn hier besteht laut Helfer-Stab oft noch Informationsbedarf.
Viele nahmen das Angebot der Aufsuchenden Hilfe an
43 Prozent der Bewohner nahmen laut Helfer-Stab das Angebot der Aufsuchenden Hilfe wahr. Die meisten Flutbetroffenen benötigten dabei Hilfe bei Anträgen für die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB). Oft wurde aber auch Hilfe bei der Handwerkersuche gebraucht oder psychologische Unterstützung. Knapp die Hälfte der Angetroffenen gab an, dass sie keine Hilfe brauchten.
Ab Oktober soll das Angebot enden. Als Grund gibt der Helfer-Stab an, dass die Teams der Aufsuchenden Hilfe von Sinzig bis Kirchsahr in allen betroffenen Ortschaften entlang der Ahr und auch in den betroffenen Höhenlagen unterwegs waren. Zudem endet laut Helfer-Stab die Finanzierung des Angebots durch die ISB. In den letzten Wochen werden die Teams jetzt noch einmal in den Orten unterwegs sein, in denen sie in der Vergangenheit nur wenige Haushalte angetroffen haben.
Weiterhin Einzelfallhilfen für Flutbetroffene
Bestehen bleibt dagegen die Einzelfallhilfe des Helfer-Stabs. Das kostenlose Angebot, das der Helfer-Stab gemeinsam mit den Maltesern anbietet, fokussiert sich vor allem auf die psychosoziale Unterstützung. Diese ist beispielsweise bei posttraumatischen Belastungsstörungen notwendig, wie Angstattacken oder Schlafstörungen. Aber auch bei Resignation und Erschöpfung aufgrund der teilweise hohen bürokratischen Hürden im Wiederaufbau.
Alle Gespräche sind laut Helfer-Stab kostenfrei, zeitlich unbegrenzt und finden an einem beliebigen Ort statt - egal ob zuhause oder bei einem Spaziergang. Kontakt zur Einzelfallhilfe ist über den Helfer-Stab und an den Info-Points im Ahrtal möglich.