Von ihrem ersten Standort in der Grafschaft sind sie mittlerweile nach Dernau umgezogen. Werkstattzelt, Essen und Ambosse haben auf dem Gelände eines Metallbau-Unternehmens einen neuen, zentraleren Standort gefunden. Die Arbeit der Schmiede ist aber nach wie vor die gleiche: Beim Herausstemmen von Putz und Estrich stumpf gewordene Meißel werden hier wieder aufbereitet.
Werkzeug für den Wiederaufbau im Ahrtal wird aufbereitet
Hunderte Male wurde das in der Ahrtal-Schmiede seit der Flutkatastrophe getan. Denn Meißel waren in den ersten Wochen ein seltenes Gut - im Umkreis von 100 Kilometern gab es keine mehr zu kaufen. Denn in jedem betroffenen Gebäude im Tal wurden sie gebraucht.
"Wir haben den Helfern geholfen, zu helfen."
Also brachten die Helfer ihre über den Tag stumpf gewordenen Meißel abends zur Ahrtal-Schmiede, wo ihnen über Nacht ein neues Leben eingeschmiedet wurde. "Wir haben den Helfern geholfen, zu helfen", sagt Schmiedin Katharina Stoll, die seit Monaten in der Ahrtal-Schmiede arbeitet.
Zeit für Kreative Erinnerungsstücke
In der Zeit, in der keine Meißel aufbereitet werden, sind die Menschen in der Ahrtal-Schmiede kreativ. Kleine und größere Metall-Kunstwerke werden gefertigt und gegen eine Spende für die Schmiede abgegeben. So entstand zum Beispiel der Flut-Fisch, der aus alten Hufeisen gefertigt wird.

Die Flut-Fische sind aber nicht das einzige Erinnerungs-Kunstwerk, das in der Ahrtal-Schmiede gefertigt wird. Das Metall, das beim Wiederaufbau sein Bestes gegeben hat und nicht mehr wieder aufbereitet werden kann, bekommt viele neue Gesichter: Zum Beispiel das des Flut-Engels, ein aus dünnen Metallstreben geformtes Symbol der Hoffnung, das überall in den Weinbergen im Ahrtal zu finden ist.
Schmiede bleiben vorerst im Ahrtal
Mittlerweile sind mehr als 60 Schmiede aus ganz Deutschland und sogar einer aus Kalifornien regelmäßig im Ahrtal, um mit aufzubauen und sich um die kaputten Werkzeuge der anderen Helfer zu kümmern. Wie lange sie noch bleiben wollen? "So lange wie nötig."