Unter dem Motto "Rosen aus der Ukraine für die Gärten im Ahrtal - Grenzenlose Solidarität" werden nach Angaben der Landfrauen am Freitag und Samstag etwa 3.500 Rosen gepflanzt. Am Freitag startete die Aktion um 10 Uhr in Hönningen-Liers. Am Samstag geht es in Sinzig weiter.
Rosen zu verschenken
Die restlichen eingetopften 1.500 Rosen sollen in den nächsten Tagen an Betroffene im Ahrtal verschenkt werden, unter anderem im Stadtteil Heimersheim in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Auch Betroffene aus anderen Gemeinden im Ahrtal seien dazu eingeladen, sich kostenlos Rosen abzuholen, um Flächen zu bepflanzen, heißt es. Alle anderen werden um eine kleine Spende gebeten, die in die Ukraine geht. Beim Einpflanzen könne so jeder helfen, heißt es von den Landfrauen.
Bei der Pflanzaktion im Ahrtal machen die Landfrauen der Kreisverbände Ahrweiler, Westerwald, Neuwied, Mayen-Koblenz und der Landesverband Rheinland-Nassau mit sowie der Verein "VOR-Tour der Hoffnung" aus dem Kreis Neuwied. Unterstützt werden sie von der erfahrenen und bekannten Gartenexpertin Heike Boomgaarden.
Im Ahrtal sollen wieder naturnahe Gärten entstehen
Die Teilnehmerinnen der seit ein paar Monaten existierenden Aktion "Landfrauen pflanzen Zukunft" planen, im ganzen Ahrtal naturnahe Gärten entstehen zu lassen. Heike Boomgaarden war selbst im zerstörten Ahrtal unterwegs. Dabei habe sie sich Gedanken über die verwüsteten Grünflächen gemacht, erzählt sie dem SWR. "Es gab widerliche Staubwolken und offene Böden. Da dachte ich mir: Da muss dringend was gemacht werden.Viele im Ahrtal haben dann auf Rollrasen gesetzt, aber ich habe mir gedacht: Wir müssen naturnah etwas machen. Etwas mit Klimawandelstrategie, Gärten, die mit wenig Wasser auskommen und wo Starkregen gut ablaufen kann."
Bei der Planung der Pflanzaktion ist Heike Boomgaarden auf einen großen Rosenproduzenten in der Ukraine gestoßen: "Ich habe einmal um die Welt telefoniert, um Blumen für das Ahrtal zu bekommen", sagt die Gartenbauingenieurin. In dem Zusammenhang sei auch das Thema aufgekommen, dass es für die Ukraine aktuell kaum Absatzmärkte für Blumen gibt.
5.000 Rosen von einem ukrainischen Gartenbaubetrieb
Mit Hilfe von Sponsoren und der Unterstützung eines deutschen Rosenhändlers seien rund 9.000 Euro gesammelt worden, sagt Boomgaarden. Damit seien etwa 5.000 Rosen von einem großen Gartenbaubetrieb in Winnyzja in der Ukraine gekauft worden. Mit dem Geld plant die Gärtnerei nach Angaben von Heike Boomgaarden nun, Obst und Gemüse anzubauen. Für die Blumen habe es laut Gartenbaubetreiber nicht mehr genug Abnehmer gegeben. Stattdessen wolle er nun die Ukrainer mit Nahrungsmitteln versorgen.
Rosen können kostenlos im Ahrtal abgeholt werden
Die Rosen werden am Samstag ab 10 Uhr in der Sinziger Tiny House Siedlung verteilt. Wegen der großen Menge wird es wahrscheinlich aber noch weitere Verteil- und Pflanzaktionen in der nächsten Woche geben, teilte Heike Boomgaarden dem SWR mit.