Starkregen und Hochwasser werden sich auch in Zukunft an der Ahr nicht vermeiden lassen. Mit einem neuen Vorsorgekonzept sollen die potentiellen Gefahren und Schäden in Sinzig laut Stadt aber minimiert werden. Zentraler Punkt bei den Planungen: Die Ahr soll an einigen Stellen im Stadtgebiet von 20 auf bis zu 60 Meter verbreitert werden.
Nadelöhr an der Brücke Kölner Straße
Besonders im Fokus steht ein bestimmter Bereich im Stadtgebiet, nämlich der Ahr-Abschnitt zwischen der Brücke Kölner Straße und der B9-Brücke, beziehungsweise der direkt daneben liegenden Brücke der Deutschen Bahn. Hydraulische Untersuchungen hatten nach Angaben der Stadt gezeigt, dass diese Stelle in ihrem jetzigen Zustand - insbesondere bei größeren Hochwassern - problematisch ist.

Denn das mit 20 Metern ohnehin schmale Flussbett wird durch die Brücke Kölner Straße noch zusätzlich verengt. Bei der Flutkatastrophe kam es deswegen an dieser Stelle zu massivem Rückstau und Überflutungen vor und hinter dem Brückenbauwerk. Auch dadurch wurde Sinzig so schwer getroffen. Mit der geplanten Verbreiterung auf bis zu 60 Meter soll die Ahr gleichzeitig auch wieder ein natürliches Flussbett bekommen, welches weniger begradigt ist.
Auch die Brücke Kölner Straße in Sinzig wird neu gebaut
Wenn die Ahr entsprechend verbreitert wurde, muss laut Stadt auch die Brücke Kölner Straße neu gebaut und an das neue Flussbett angepasst werden. Breitere und höhere Hohlräume unter der Brücke sollen den Durchfluss erhöhen, so dass der Rückstau deutlich reduziert werden kann. Das Ziel: Auch ein so genanntes "Hundertjährliches Hochwasser" soll so möglichst ohne Schäden überstanden werden können.
Das Projekt zur Verbreiterung der Ahr ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stadt Sinzig, dem Kreis Ahrweiler und dem Landesbetrieb Mobilität, der die Planung der neuen Brücke übernehmen wird. Nach Angaben der Stadt wurden alle nötigen Grundstücke im eigenen Besitz bereits für das Projekt freigegeben.
Stadt will auf private Grundstückseigentümer zugehen
Es gibt demnach allerdings auch einige private Grundstückseigentümer, die von der Verbreiterung der Ahr betroffen wären. Hier will die Stadt nun auf die jeweiligen Eigentümer zugehen. Wann es dann konkret mit der Verbreiterung losgehen könne, hänge auch von der Kooperationsbereitschaft der privaten Eigentümer ab.