- Dauer
- Sendedatum
- Sendezeit
- 19:45 Uhr
- Sender
- SWR Fernsehen RP
Das Oratorium zu Ehren Katharina Kasper wurde von einem Orchester, vier Solisten sowie 90 Chorsängern und 30 Kindern an diesem Sonntag in Wirges (Westerwaldkreis) präsentiert. Die aus dem Westerwald stammende Ordensgründerin Katharina Kasper war am 14. Oktober 2018 von Papst Franziskus heiliggesprochen worden. Etwa 1.500 Pilger aus Rheinland-Pfalz reisten dafür nach Rom.

Katharina Kasper (1820-1898) hatte versucht, im 19. Jahrhundert im Westerwald die Not der Bevölkerung zu lindern und war vor 40 Jahren bereits selig gesprochen worden.
Wunderheilung eines indischen Unfallopfers
Den Prozess der Heiligsprechung hatte der frühere umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz van-Elst 2012 angestoßen. Ausschlaggebend für die Heiligsprechung war ein Heilungswunder in Indien. Dort war ein Mann nach einem Unfall für hirntot erklärt worden. Die Dernbacher Schwestern hatten für ihn gebetet und Katharina Kasper angerufen, woraufhin der Mann überraschend geheilt worden sei. Nach Prüfung durch die römische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechung erkannte Papst Franziskus dieses Wunder im März 2018 offiziell an.
Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" trug das Bistum Limburg die Kosten für den Antrag der Heiligsprechung. Für Anwaltskosten und Gebühren an den Vatikan fielen demnach in der Vergangenheit für Antragsteller zwischen 50.000 und 250.000 Euro an. Erst seit 2016 gelten neue Normen, die die Kosten reduzieren sollen.
Orden im Dienste der Armen und Kranken
Maria Katharina Kasper wuchs in Dernbach als eines von acht Kindern eines Landwirtes in ärmlichen Verhältnissen auf. 1851 gründete sie zusammen mit weiteren Frauen einen Verein für Kranken- und Altenpflege. Der wurde später in die Gemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu umgewandelt und vom Vatikan anerkannt.
Der Orden der Dernbacher Schwestern hat heute etwa 600 Mitglieder, die in Asien, Afrika, Latein- und Südamerika, in Europa und den USA leben. Sie arbeiten beispielsweise in den Armenvierteln in Indien und unterrichten Kinder. Außerdem setzen sie sich dafür ein, dass Mädchen in Südamerika von der Straße geholt werden und eine Schulbildung bekommen. Zudem kümmern sich die Schwestern um Aids-Kranke und Drogenabhängige.