Die Kläranlage Dümpelfeld im Ahrtal soll laut Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) eine der modernsten Anlagen in Rheinland-Pfalz werden. Er übergab am Donnerstag gemeinsam mit Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) einen entsprechenden Förderbescheid von 20,2 Millionen Euro. Das Geld geht an die Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr, die künftig beim Reinigen des Abwassers zusammenarbeiten.
Klärwerk Dümpelfeld soll zwei Verbandsgemeinden im Ahrtal versorgen
Das zentrale Klärwerk der Verbandsgemeinde Adenau in Dümpelfeld war bei der Flutkatastrophe 2021 stark beschädigt worden, ebenso die beiden Anlagen der Verbandsgemeinde Altenahr in Mayschoß und Altenahr. Die Verbandsgemeinden hatten daraufhin beschlossen, das Klärwerk in Dümpelfeld größer wiederaufzubauen und auf die Anlagen in Mayschoß und Altenahr zu verzichten.

Kläranlage in Dümpelfeld soll 2029 in Betrieb gehen
Die Kläranlage in Dümpelfeld ist nach Ansicht von Ministerpräsident Schweitzer ein "gelungenes Beispiel von Wiederaufbau". Dort entstehe eine moderne und technologisch innovative Anlage, die künftig für 30.000 Einwohner zuständig ist. Bislang war das Klärwerk ausgelegt auf Abwasser von 20.000 Menschen. In vier Jahren soll es in Betrieb gehen.
Umweltministerin Eder sagte, die neue Struktur sorge dafür, dass die Ahr noch sauberer wird. Die Abwasserbeseitigung an der Ahr sei topmodern aufgestellt, wenn neben Dümpelfeld künftig auch das völlig neue Klärwerk in Remagen an den Start gehe.

Verbandsgemeinden im Ahrtal sparen Geld durch neues Klärwerk
Von den zwölf Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Altenahr werden neun ihr Abwasser künftig in Dümpelfeld reinigen lassen. Drei werden es zur neuen Anlage nach Remagen pumpen, sobald diese fertig ist.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler (CDU), sagte, durch die Zusammenarbeit mit Adenau sparten beide Verbandsgemeinden Geld. Außerdem brauche man weniger Arbeitskräfte, was angesichts des akuten Fachkräftemangels ein großer Vorteil sei.
Deich soll Dümpelfelder Kläranlage vor Hochwassern schützen
Nach Angaben des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Adenau, Guido Nisius (CDU), wird das Klärwerk in Dümpelfeld nicht nur auf den neusten Stand der Technik gebracht. Es bekomme auch einen Deich, also einen Schutzwall, der dafür sorgen soll, dass bei künftigen Hochwassern der Ahr die Fluten nicht mehr ungeschützt ins Klärwerk fließen und dort Zerstörungen anrichten können.
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Baukosten der neuen Kläranlage liegen bei 26 Millionen Euro
Insgesamt kostet die Modernisierung des Klärwerks Dümpelfeld rund 26 Millionen Euro. Zwei Millionen Euro Fördergeld gab es bereits 2023, jetzt kommen nochmal 20,2 Millionen Euro dazu. Bei ihrem Besuch in Dümpelfeld deutete Umweltministerin Katrin Eder an, dass voraussichtlich auch die Restsumme überwiesen wird. Das Geld stammt aus dem Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern.