Nur wenigen Orten, Natur- und Baudenkmalen auf der Welt ist die UNESCO-Auszeichnung vorbehalten. Seit 2002 nennt sich der Rheinabschnitt von Kilometer 526 bei Bingen und Rüdesheim bis zum Rheinkilometer 593 in Koblenz "UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal". Das Tal überzeugte vor 20 Jahren die UNESCO-Vollversammlung mit mehr als 40 Burgen, malerischen Weinbergen, dem Mythos der Loreley und der Rheinromantik.
Seitdem hat das Land Rheinland-Pfalz nach eigenen Angaben mehr als 800 Millionen Euro Fördergeld für das Welterbetal bewilligt: für Dorferneuerung, Erhaltung von Denkmälern wie die Burg Pfalzgrafenstein und auch für Stadtentwicklung. Dennoch führte Kritik aus der Landesregierung an der "versifften Loreley" 2015 zur Bewerbung um die Bundesgartenschau 2029.
Die fünf Tops und Flops im Mittelrheintal:

Welterbe-Zweckverband hält Region zusammen
Den Antrag bei der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft für eine BUGA im Welterbetal stellt damals der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal. Er gründete sich 2005. Alle im Welterbegebiet liegenden Orts- und Verbandsgemeinden, Städte, Landkreise und die involvierten Länder Rheinland-Pfalz und Hessen sind hier zusammengeschlossen, um die Belange des Tals weiterzuentwickeln.
Zweckverband: Oberes Mittelrheintal fördern, beraten und organisieren
Dazu steht dem Zweckverband jährlich ein Budget von rund 750.000 Euro zur Verfügung. Dieses Geld kommt aus verschiedenen Töpfen: Unter anderem beteiligen sich die Kommunen mit einer Verbandsumlage daran, außerdem zahlen die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz eine Umlage, je nach Anteil des Welterbetals und den Einwohnern.
Den größten Posten aber zahlt die Mainzer Landesregierung. Mit dem Budget werden unter anderem verschiedene identitätsstiftende Projekte fürs Tal umgesetzt, wie zum Beispiel die Mittelrheinkirsche oder der Welterbe-Wein.
Regionalparlament fürs Mittelrheintal?
Manche im Tal sagen, dass der Zweckverband nicht genug Beschlusskraft habe und zu wenig politisch gestaltet werden könne. Manche wünschen sich sogar eine Art Regionalparlament. So gibt es Stimmen, die sagen: "Wenn es eine Brücke gäbe, hätten wir schon längst einen gemeinsamen kommunalen Kreis für die Region - einen Mittelrhein-Kreis". Doch dafür müssten bestehende Gebietskörperschaften zweier Bundesländer umstrukturiert werden. Umso größer sind wohl die Erwartungen an die Bundesgartenschau 2029, dass mit ihr viel Neues gestaltet werden kann.
Seit 20 Jahren UNESCO-Welterbe Zehn Gründe für einen Besuch im Oberen Mittelrheintal
2002 wurde das Obere Mittelrheintal in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Warum gehört die Region in eine Reihe mit dem Grand Canyon, der Akropolis und den Pyramiden? Zum 20. Jubiläum spüren wir der Faszination Mittelrheintal nach.