"Die Erleichterung bei den Eltern wird spürbar sein. Deshalb wollen wir ihnen unmittelbar eine Registrierungsmöglichkeit schaffen", teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Dienstag mit. Gemeinsam mit den Kinderärzten und den Kommunen im Land würden Pläne erarbeitet, um noch vor dem Jahreswechsel in den Impfzentren mit besonderen Familienimpftagen die Kampagne weiter voranzubringen.
Niedergelassene Ärzte in RLP beteiligen sich
Auch viele niedergelassene Ärzte und Kinderärzte würden sich aktiv am Impfgeschehen der über Fünfjährigen beteiligen. Für einen Termin bei der niedergelassenen Ärzteschaft können sich Eltern den Angaben zufolge an die Arztpraxen wenden. Diejenigen, die ihr Kind in einem Impfzentrum impfen lassen wollen, können sich ab Mittwoch, 1. Dezember, über das landesweite Portal www.impftermin.rlp.de registrieren.
Biontech zieht Impfstofflieferungen vor
Mit der Lieferung des Kinder-Impfstoffs nach Deutschland wird laut Staatskanzlei in der Woche vor Weihnachten gerechnet. Dann könnte noch in diesem Jahr damit begonnen werden, Kinder ab fünf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen. Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer kündigten schon an, ihren Corona-Impfstoff für Kinder eine Woche früher als geplant in der EU auszuliefern. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Wir konnten erreichen, dass der Impfstoff für die fünf- bis elfjährigen Kinder eine Woche früher ausgeliefert wird." Die Auslieferung für diese Altersgruppe an die beteiligten EU-Mitgliedsstaaten soll damit schon am 13. Dezember und nicht - wie ursprünglich geplant - am 20. Dezember erfolgen. Deutschland soll laut Ministerium in einer ersten Lieferung 2,4 Millionen Dosen bekommen.
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Noch keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO)
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat noch keine Empfehlung für die Corona-Impfung für Fünf- bis Elfjährige abgegeben. Die europäische Arzneimittelagentur EMA gab diese Woche aber ihre Empfehlung für die Zulassung des Impfstoff-Präparats von Biontech/Pfizer für Kinder - aber in niedrigerer Dosierung: Kleinere Kinder bekommen im Vergleich zur Altersgruppe ab zwölf Jahren nur ein Drittel der Dosis gespritzt, also 10 statt 30 Mikrogramm.
Viele Fragen bei Kinderärzten noch offen
Viele Kinderärzte sind aber noch verunsichert. So sagte der Kindermediziner Christian Neumann dem SWR: "Ich habe keine Ahnung wie das laufen soll. Weil wir Leute vor Ort sind natürlich wiedermal nicht informiert worden." Für ihn sei das ein Dilemma, denn erstens ist der Impfstoff noch nicht da, und zweitens muss noch die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung mit Biontech für Kinder empfehlen. Man bringe dieser Experten-Organisation großes Vertrauen entgegen. Neumann erwartet zunächst eine Freigabe der Ständigen Impfkommission für Kinder mit schweren oder chronischen Erkrankungen und noch nicht für alle Kinder.
Stimmung unter Grundschuleltern ist geteilt
An einer Grundschule in Mainz wollen offenbar viele Eltern ihre Kinder impfen lassen.
"Wir werden die Kinder auf jeden Fall, sobald es geht, impfen. Ich habe zwei Kinder, die sind sechs und neun Jahre alt und ich bin sehr froh, wenn das geht." (Selina Kühn)
"Um unser Kinder optimal zu schützen, natürlich, um andere nicht anzustecken, um safe zu sein." (Aeni Klotter)
Es gibt aber auch Eltern, die eher skeptisch reagieren. "Für meine Kleine habe ich das gar nicht vor. Ich bin noch etwas skeptisch, auch wenn ich, mein Mann und meine zwei anderen Kinder auch geimpft sind, aber die sind 17 und 20 Jahre alt," sagte etwa Chiling Adrian.
Kinderarzt Neumann versucht, die kritischeren Eltern zu beruhigen. "Also aus allen Studien, die dazu verfügbar sind, gibt es kein erhöhtes Risiko für Kinder bei der Covid-19-Impfung in der Kinder-Dosierung, wenn man die Altersgruppe 5 bis 12 Jahre sieht. Allerdings muss man dazu sagen, haben sie mit Ausnahme der chronisch kranken Kinder auch kein hohes Risiko, einen schweren Covid-Verlauf zu haben."
Für Neumann sind Kinder auch keine wesentlichen Treiber der Pandemie. Nach seinen Angaben haben sich bei ihm dennoch schon einige Eltern für eine Impfung ihrer Kinder angemeldet.