72 Kinder waren dort für den ersten Tag angemeldet, sagte der Leiter des Impfzentrums, Mathias Hirsch. Der Betrieb werde dort aber weiter hochgefahren, hieß es. Zum Auftakt seien viele Kinder geimpft worden, die einer Risikogruppe angehörten oder in ihrem familiären Umfeld Angehörige von besonders gefährdeten Gruppen hätten. Aber auch für deren Geschwister oder Eltern habe es auf Wunsch einen Piks gegeben, falls die Voraussetzungen für eine Impfung erfüllt gewesen seien.
Knapp 30.000 Anmeldungen
Termine für die Altersgruppe von fünf bis elf werden seit Anfang Dezember über eine Hotline und ein Anmeldeportal im Internet vergeben. Bis Donnerstag waren laut Ministerium knapp 30.000 Kinder angemeldet. Die neun Impfzentren im Land bilden beim Impfen dieser Altersgruppe die zweite Säule neben den Arztpraxen.
Besuch von Gesundheitsminister Hoch
Zum Startschuss der Kinderimpfkampagne von Fünf- bis Elfjährigen kam auch Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) in das Ingelheimer Zentrum. "Bei den Kinderimpfungen geht es um den Schutz der Kinder, nicht der Gesellschaft", betonte Hoch. "Es ist eine freie Entscheidung der Eltern."
Hoch optimistisch bei selbst gestecktem Impfziel
Alle bisher vergebenen Impftermine seien gehalten worden, erläuterte Hoch. Die Voranmeldungen - auch für Erwachsene - reichten bis Mitte Januar. Doch auch danach gehe er davon aus, dass genügend Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um die Impfkampagne fortzusetzen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das angepeilte Ziel von 1,5 Millionen Corona-Impfungen in Rheinland-Pfalz bis zum Jahresende erreicht werde. Bei dieser Zahl handelt es sich um Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen. Als Stichtag für den Beginn der Zählung war rückwirkend der 18. November festgelegt worden.
Familienimpftage in den Impfzentren
Die Impfdosen seien am vergangenen Samstag an das Land geliefert worden, hatte das Gesundheitsministerium in Mainz am Montag mitgeteilt. Die Verteilung an die Impfzentren laufe, Kinderärzte erhielten den Impfstoff und das Impfzubehör über die Apotheken.
Gleichzeitig plant das rheinland-pfälzische Gesundheitsministerium spezielle Familienimpftage in den Impfzentren des Landes. Die sollen vom 22. Dezember an angeboten werden.
Das Interesse an Familienimpftagen ist bereits jetzt sehr groß: In Trier etwa sind die Termine am 22. und 23. Dezember sowie am 8. und 9. Januar ausgebucht. Laut Stadt handelt es sich um insgesamt 2.800 gebuchte Termine. Dabei sollen pro Tag bis zu 700 Corona-Kinderimpfungen durchgeführt werden.
Einige Kinderärzte in Rheinland-Pfalz hatten bereits am Dienstag damit begonnen, Kinder gegen Corona zu impfen - wie etwa in einer Praxis im pfälzischen Frankenthal.
Niedriger dosiertes Vakzin
Kinder ab zwölf Jahren durften bereits gegen Corona geimpft werden. Den jüngeren wird ein im Vergleich zum herkömmlichen BioNTech/Pfizer-Impfstoff niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat der Hersteller verabreicht.
Von dem mRNA-Vakzin sollen laut Ständiger Impfkommission (STIKO) zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für Kinder unter fünf Jahren gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.
FAQ: Die wichtigsten Fragen und Antworten Was Sie nach der STIKO-Empfehlung zur Corona-Kinderimpfung wissen müssen
Die Impfkommission hat die Corona-Impfung von bestimmten Kindern unter zwölf Jahren empfohlen. Sie sollen einen speziell für sie angepassten Impfstoff gegen Corona erhalten. Was ist jetzt zu tun oder zu bedenken? Ein Überblick.
Hohe Impfbereitschaft erwartet
Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, geht von einer hohen Impfbereitschaft aus. "Das war auch schon bei der Impfung der Jugendlichen so. Dort impfen wir erst seit September, haben aber schon eine Quote von 50 Prozent erreicht", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Die Praxen seien zudem gut vorbereitet.
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Die STIKO hatte empfohlen, Kinder im Alter zwischen fünf und elf Jahren zu impfen, wenn diese Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen. In der Altersgruppe zwischen fünf und elf Jahren leben in Rheinland-Pfalz rund 250.000 Kinder.