Hitzige Diskussion im Donnersberger Kreistag

Sorge um Krankenhaus-Standort in Rockenhausen

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Die Zukunft des Klinik-Standorts Rockenhausen war am Freitagnachmittag Thema im Donnersberger Kreistag. Hintergrund ist, dass die Geriatrie in Rockenhausen geschlossen werden soll. Es gab hitzige Diskussionen um diese Thematik.

Eine Zimmertür in einer Klinik steht offen. An der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift "Therapieraum Geriatrie". (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt)
Die Geriatrie des Westpfalz-Klinikums soll in Rockenhausen geschlossen und nach Kirchheimbolanden verlegt werden.

Dass die Abteilung für Altersmedizin im Krankenhaus Rockenhausen geschlossen werden soll, hat der Landrat des Donnersbergkreises, Rainer Guth (parteilos), Anfang des Monats erfahren. Da hatte ihn das Westpfalz-Klinikum informiert. Am Freitagnachmittag wurde der Kreistag des Donnersbergkreises umfangreich informiert.

Auch die Innere Medizin soll nach Kirchheimbolanden verlegt werden

Es sei schwierig, Fachärzte für die Altersmedizin in Rockenhausen zu finden. Daher sollen Geriatrie-Patienten künftig am Klinik-Standort Kirchheimbolanden behandelt werden. Damit fiele am Krankenhaus in Rockenhausen eine weitere Abteilung weg. Denn es ist geplant, dass ab 2024 auch die Innere Medizin nach Kirchheimbolanden verlegt werden soll.

Am Freitagnachmittag wurde den Kreistagsmitgliedern erklärt, dass es sehr schwierig sei, Fachpersonal für das Krankenhaus in Rockenhausen zu finden. Das Westpfalz-Klinikum hatte die schwierige Lage in der Kleinstadt sogar mit einer Firma erörtert. Dabei ging es auch um die Notfallversorgung, die am Standort Rockenhausen nicht mehr gewährleistet ist.

Landrat Guth: Müssen kämpfen

Scharfe Kritik aus dem Kreistag gab es an dem Vorschlag, die Geriatrie von Rockenhausen nach Kirchheimbolanden zu verlegen. Das wäre ein großer Verlust für die Kleinstadt. Die Sorge sei groß, dass Rockenhausen sein Krankenhaus komplett verlieren könnte. Das Westpfalz-Klinikum müsse mehr tun, um geeignetes Personal zu finden. Das Klinikum widersprach: Man habe mit zehn Personalvermittlungsagenturen zusammengearbeitet und trotzdem kein Personal gefunden.

Landrat Rainer Guth sagte, man habe noch etwas Zeit. Jetzt müsse darum gekämpft werden, dass der Standort Rockenhausen erhalten bleibe. Für den Chefarzt der Klinik in Rockenhausen, Stefan Hinze, ist dagegen aber klar: Die Geriatrie muss umziehen. Das aktuelle Personal könne die Last über die nächsten drei Jahre nicht mehr stemmen. Ohne die extreme Motivation des Teams, insbesondere des Pflegepersonals, sei der Betrieb in Rockenhausen gar nicht mehr möglich.

Gibt es noch eine Chance für den Standort Rockenhausen?

Landrat Guth erklärte bereits im Vorfeld der Kreistagssitzung, es gebe durchaus Möglichkeiten, etwas für den Erhalt eines solchen Standorts im ländlichen Raum zu tun. Das sehe zumindest der Landeskrankenhausplan vor.

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SWR