Zwanzig Frauen sitzen aufrecht im Schneidersitz mit geradem Rücken, den Kopf zur Decke gerichtet, in einem großen Ausstellungsraum des Museums Pfalzgalerie in Kaiserslautern. Kunst und Yoga verschmelzen zu lassen - das ist die Idee dahinter. Eine Idee, die funktioniert, finden die Teilnehmenden.
Yoga verändert Wahrnehmung der Museumsbesucher
In jeder Yogastunde soll im Museum ein anderes Kunstwerk in den Fokus genommen werden. Das kann ein Gemälde sein, ein Kunstdruck oder auch eine Stahlskulptur, wie in diesem Fall. Die Teilnehmer der Yogastunde knien vor der schwarz-grauen Skulptur und strecken ihre Arme in die Luft - ähnlich der Form des Kunstwerks.
Vor jeder Stunde bittet Svenja Kriebel, Kuratorin am Museum Pfalzgalerie, die Teilnehmenden ihre Eindrücke des Kunstwerks in kurzen Worten aufzuschreiben. Und dann noch einmal danach. Das Ergebnis ist für Kriebel spannend:
"Yoga lässt die Leute zu sich kommen und alles, was mit aggressiver Haltung verbunden ist, ist weg. Die Teilnehmer bekommen eine andere Sichtweise auf die Kunst."
Mehr Menschen durch Yoga für Kunst begeistern
Für die Kuratorin sind die Yogastunden im Museum ein Weg, mehr Menschen Kunst näher zu bringen und Berührungsängste abzubauen. Ines Trautmann aus Kaiserslautern, die zum ersten Mal Yoga im Museum macht, ist nach der Stunde jedenfalls begeistert: "Das ist für mich eine wunderbare Erfahrung gewesen, ein großes Geschenk, sich darauf einzulassen."