Das Bundeskriminalamt hatte Kaiserslautern in seiner Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2021 deutschlandweit auf Platz acht eingeordnet - noch vor Großstädten wie Köln oder Hamburg. Bürgermeisterin Beate Kimmel hatte versucht die Statistik zu relativieren. Zum einen würden Amerikaner, die in Kaiserslautern leben, nicht im Melderegister geführt. Dessen Zahlen seien aber Berechnungsgrundlage der Statistik. Außerdem sei Kaiserslautern ein Anziehungspunkt für Menschen aus dem Umland. Würden sie in der Stadt straffällig, verfälsche das ebenfalls die Zahlen.

Dafür wurde Kimmel von anderen Fraktionen heftig kritisiert. Bei einem Treffen der Stadtratsfraktionen bezeichnete Kimmel die Aussagen nun als "unglücklich" formuliert.
Wie sicher ist Kaiserslautern?
Bei dem Treffen war auch die Polizei Kaiserslautern anwesend. Ein Polizeisprecher versuchte das schlechte Ranking in der Kriminalitätsstatistik zu erklären. Ein bundesweites Ranking mache keinen Sinn, weil jede Stadt anders zu bewerten sei. In Kaiserslautern würde die Polizei sehr viel Präventionsarbeit leisten, beispielsweise in Form von Stadtrundgängen oder Kontrollen. Dabei würden auch viele kleinere Straftaten aufgedeckt, die dann aber auch in der Statistik auftauchten. Als Beispiel nannte er kleinere Sachbeschädigungen und Schmierereien an Wänden.
Seit Jahren würde in Kaiserslautern die Straßenkriminalität zurückgehen. Außerdem würde die Aufklärungsquote steigen und liege bei fast 70 Prozent. Damit habe die Polizei Kaiserslautern die dritthöchste Aufklärungsquote deutschlandweit. Objektiv betrachtet sei Kaiserslautern sicher.
Immer mehr Fälle von Kinderpornografie Kriminalitätsstatistik: Aufklärungsquote im Westen der Pfalz auf Höchststand
Das Polizeipräsidium Westpfalz hat die Kriminalitätsstatistik für 2021 veröffentlicht. Erfreulich: Die Aufklärungsquote ist so hoch wie noch nie seit der Polizeireform vor fast 30 Jahren.
Warum fühlen sich Menschen in Kaiserslautern unsicher?
Die Diskussion um die Kriminalitätsstatistik und die Aussagen von Kimmel haben aber sehr deutlich gemacht, dass sich viele Menschen in Kaiserslautern unsicher fühlen. Die Polizei erklärte, dass das subjektive Sicherheitsgefühl von vielen Faktoren abhänge. Beispielsweise fühlten sich viele Menschen unsicher, wenn sich an einer Stelle in der Stadt zahlreiche Jugendliche versammeln würden. Ende September soll eine Studie der TU Kaiserslautern zum Thema Sicherheitsgefühl vorgestellt werden. Daraus wollten Stadt und Polizei dann ableiten, wo in Kaiserslautern Handlungsbedarf besteht.