Laut der Industrie- und Handelskammer der Pfalz (IHK) haben rund 2.000 Firmen aus der Region Handelsbeziehungen mit den USA. Für Rheinland-Pfalz war die USA im vergangenen Jahr das zweitwichtigste Ziel für Exporte - im Wert von rund fünf Milliarden Dollar. Vor allem Maschinenhersteller aus der Region haben in den vergangenen Jahren viele Waren in die USA exportiert und seien jetzt von den Zöllen betroffen.
Der Landmaschinenhersteller John Deere, der auch ein Werk in Zweibrücken betreibt, kann noch nicht abschätzen, wie sich die angekündigten US-Zölle auswirken werden. Ein Sprecher sagte, dass aktuell in der gesamten Industriebranche eine große Verunsicherung herrsche. Auch weil noch nicht feststehe, wie die EU auf die amerikanischen Zölle reagieren werde. Aktuell bereitet sich John Deere auf verschiedene Szenarien vor. Und schließt dabei auch nicht aus, die Preise für seine Maschinen anzuheben oder Lieferketten vorübergehend zu unterbrechen, um hohe Zölle zu umgehen.
Wipotec in Kaiserslautern spürt schon Auswirkungen der US-Zölle
Aktuell hat schon der Hersteller von Präzisionswaagen Wipotec aus Kaiserslautern mit Problemen zu kämpfen. Ein Sprecher sagte, es gebe keine verlässlichen Informationen - zum Beispiel, ab wann die Zölle gelten sollen. Im Moment hänge Ware beim Zoll fest. Grundsätzlich seien die Kunden in den USA aber auf die Ware von Wipotec angewiesen - dort gebe es diese Technik nicht.
Der Messtechnikhersteller Stabila aus Annweiler am Trifels, der auch einen Standort in Hauenstein hat, blickt dagegen vergleichsweise entspannt auf die angekündigte Erhöhung der US-Zölle. Denn: Die Lasermessgeräte der Firma werden in China gefertigt - deshalb werden es schon seit der ersten Amtszeit von Donald Trump darauf Zölle erhoben. Die Nachfrage nach diesen Produkten sei dadurch nicht eingebrochen, sagte Stabila-Geschäftsführer Ulrich Däne dem SWR.
Auch bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kaiserslautern (WFK) will man abwarten, wie sich die Lage im Welthandel entwickelt. Geschäftsführer Philip Pongratz sagte, durch die amerikanischen Zölle würden die Waren, die auch aus der Pfalz in die USA geliefert werden, teurer. Die Frage sei allerdings, ob diese Produkte auch durch amerikanische Firmen ersetzt werden könnten. Vieles hänge jetzt auch von der Reaktion der EU ab.