
Viele Skeptiker hätten auf diesen Tot-Impfstoff gewartet, sagte die Leiterin der Zentral-Apotheke des Westpfalz-Klinikums, Victoria Keßler, dem SWR. Sie bestellt den Impfstoff für das Krankenhaus, berät Ärzte und Pflegekräfte und hat außerdem schon in einem Impfzentrum ausgeholfen. Dabei sei schon öfter die Frage nach einem Tot-Impfstoff gegen Corona aufgekommen, so Keßler.
"Impfkampagne bekommt durch Novavax neuen Schwung"
Sobald Novavax im Januar zur Verfügung steht, geht die Expertin davon aus, "dass die Impfkampagne neuen Schwung bekommt". Als Vorteil würden einige Menschen sehen, dass nur ihr Immunsystem auf den Totimpfstoff reagiere, der Körper also nur einen Arbeitsschritt leisten müsse. Das liege daran, dass Novavax sozusagen eine Nachbildung des Coronavirus enthalte, das Immunsystem sich damit also direkt auseinandersetze.
Dagegen regten die mRNA-Impfstoffe den Körper dazu an, zunächst ein Protein zu bilden, das er von sich aus nicht produzieren würde. Genau das habe aber einige der Impfskeptiker bislang abgeschreckt, so die Expertin des Westpfalz-Klinikums. "Manche glauben fälschlicherweise, dass die mRNA-Impfstoffe das Erbgut manipulieren, was aber gar nicht möglich ist", betont sie.
Wirkungsweise von Novavax ist bekannt
Der neue Tot-Impfstoff gegen Corona sei den Menschen dagegen in seiner Wirkungsweise bekannt, denn eine Tetanus-Impfung funktioniere beispielsweise auf die gleiche Art. Außerdem hätten erste Studien mit rund 45.000 Teilnehmern gezeigt, dass Novavax bei rund 90 Prozent den gewünschten Erfolg erziele. Die Impfreaktionen seien dabei, ähnlich wie bei den mRNA-Präparaten, "leicht bis moderat" ausgefallen.