Der Himmel ist knallblau, die Sonne scheint, doch das Schützenhaus in Ramsen liegt verlassen zwischen Feldern und Wald neben der Straße. Auf dem großen Parkplatz steht nur das Auto des Vereinsvorsitzenden Tobias Müller. Er ist traurig, dass das Ostereierschießen erneut ausfallen muss.
"Zuletzt sind mehr als 100.000 Ostereier jedes Jahr rausgegangen".
„Eigentlich wäre der Parkplatz jetzt voll“, sagt Tobias Müller. Wie viele Menschen genau jedes Jahr zum Ostereierschießen kommen, sei schwer zu sagen. „Ich schätze, es sind so zwischen fünf- und siebentausend“.

Vorräte und Material sind im Schützenhaus eingelagert
In diesem Jahr nichts, keine Schützen, keine Eier, verlassene Schießbahnen. Das mannshohe Osterhasenpärchen, das normalerweise die Gäste begrüßt, steht traurig in einer Ecke des Büros. Tausende von Schießscheiben aus Pappe bleiben in ihren Kartons, die leeren Eierschachteln stapeln sich. Denn sie werden in diesem Jahr auch nicht gebraucht.

Tobias Müller geht davon aus, dass nicht nur er und seine Schützenkollegen traurig sind, dass keine Ostereier geschossen werden. Eigentlich bekommen nämlich die Kindergärten in der Umgebung von den Ramsener Schützen immer eine Aufmerksamkeit zu Ostern, sagt er.
Hohe finanzielle Einbußen für den Schützenverein Ramsen
So traurig Tobias Müller und die anderen Schützen sind, dass das Ostereierschießen ausfällt – der Verlust ist nicht nur ideell. Er macht sich auch finanziell für den Verein bemerkbar. Eine Schießscheibe kostet 1,70 Euro. Und wenn jeder der 5.000 bis 7.000 Besucher nur eine einzige Schießscheibe kauft, fehlen dem Verein schon mehr als 10.000 Euro. Dazu kommen noch die ausbleibenden Umsätze durch die Gastronomie.
Ramser Schützen hoffen auf Stammgäste
Tobias Müller hofft, dass es im kommenden Jahr wieder ein richtiges Ostereierschießen geben wird. „Es wird mit Sicherheit schwierig, auf dieselben Eierausgabezahlen zu kommen wie in den vergangenen Jahren“, ist sich der Vorsitzende sicher. Dabei setzt er auf die Treue der Stammbesucher, die eigentlich immer dabei sind.
Und sollte es irgendwann in diesem Sommer möglich sein, dass wieder mehr als fünf Personen zu Veranstaltungen zusammenkommen dürfen, hat Tobias Müller schon eine Idee. „Dann wollen wir ein Frühstückseierschießen durchführen“, lacht der Vorsitzende der Ramser Schützen.