"Es wird langsam besser", seufzt Gabi Kleinhempel erleichtert. Die Leiterin des Forstamtes Kusel berichtet, dass inzwischen die Hauptwege und die Rettungswege im Wald wieder frei sind. Allerdings sollten Wanderer nicht nur schauen, wo sie hintreten, sondern den Blick auch nach oben richten. Gerade auf den kleinen Wanderwegen sei es reiner Zufall, dass weitere Äste entdeckt werden, die aus den Bäumen stürzen könnten. Für Privatwälder seien die Forstämter gar nicht verantwortlich, deswegen falle es schwer, über deren Zustand zu urteilen.
Stumpfwald bei Ramsen heftig vom Schnee erwischt
Lothar Runge, der Leiter des Forstamtes Donnersbergkreis, meldet ebenfalls "weitestgehend Vollzug" bei den Aufräumarbeiten im Nordpfälzer Bergland. Besonders heftig habe der Schnee den Stumpfwald im Bereich von Eisenberg, Ramsen und Göllheim erwischt. Auch dort sind die Haupt- und Rettungswege inzwischen geräumt, so Runge. Auf den Nebenwegen könne es aber sein, dass noch der ein oder andere Baum im Weg liege. "Es hängen auch noch viele Äste und Kronenteile in den Bäumen. Wenn es windig ist, sollen die Wanderer immer noch gut aufpassen oder besser gar nicht in den Wald gehen."

Kaum Schäden im Dahner Felsenland
Etwas entspannter war die Lage im Forstamt Wasgau in Dahn. Büroleiter Lothar Wolf berichtet, dass der Schnee die Region fast gar nicht getroffen hat. "Wir sind glimpflich davongekommen, nördlich der B10 war es viel schlimmer", so Wolf. Aufgrund der geringeren Höhenlage im Dahner Felsenland habe es nicht viel Schnee gegeben. Es seien zwar auch einzelne Bäume oder Äste umgeknickt, aber die Lage war nie dramatisch. Dennoch würden auch im Wasgau die sogenannten waldtypischen Gefahren zunehmen. Der Klimawandel sorge dafür, dass immer mehr Bäume austrocknen und es daher häufiger als früher zu Astbruch kommt.
Gefahren im Wald: Lehrgang im Haus der Nachhaltigkeit
Eine Gefahr, die auch das Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz bei Trippstadt tätig werden lässt. Dort gibt es in dieser Woche ein Seminar zum Wald als Gefahrenquelle. Der dreistündige Lehrgang richtet sich insbesondere an Guides des Biosphärenreservates Pfälzerwald, Gästeführerinnen und Gästeführer oder Waldpädagoginnen und Waldpädagogen. Sie seien in ihren Führungen für die Sicherheit der Teilnehmer verantwortlich und sollten daher in der Lage sein, Gefahren durch Astbruch oder nasse, überspülte Wege frühzeitig zu erkennen.
"Viele kaputte Bäume lassen wir einfach liegen. Die werden zu Biomasse."
Die vielen kaputten Bäume und Äste werden nach Angaben der Forstämter nicht zu einem Überangebot an Brennholz führen. "Vieles lassen wir einfach liegen. Das wird dann zu ökologisch wichtiger Biomasse", erklärt Gabi Kleinhempel vom Forstamt Kusel. Da die Bäume auch nicht auf einem Haufen umgefallen sind, sondern vereinzelt im Wald liegen, sei ein Abtransport für Gewerbekunden auch wirtschaftlich nicht attraktiv. Der Aufwand sei viel zu groß.
Brennholz nur für Privatkunden interessant
Das bestätigt auch der Donnersberger Kollege Lothar Runge. Es sei nur zum Teil sinnvoll, die Bäume zu Brennholz zu verarbeiten. "Wenn wir Privatkunden haben, die einen oder zwei Raummeter benötigen, können wir die gezielt mit dem Hänger in den Wald schicken", so Runge. Aber bis auf einige Eichen und Buchen sei das Holz viel zu dünn, um es weiter zu verarbeiten. "Das kann man nur mit wirklich guten Bäumen machen und von denen hat es zum Glück nur wenige erwischt."