"Alle jungen Menschen, die in den kommenden Jahren die RPTU prägen, egal für welche Richtung sie sich entscheiden, werden in ihrem Privat- und Berufsleben mit KI-Aspekten zu tun haben", sagt Malte Drescher, der neue Präsident der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Aus diesem Grund plant er, vier neue Professuren im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) einzurichten.
RPTU weitet KI-Forschung auf weitere Fachbereiche aus
"Es ist wichtig, dass wir KI nicht nur für unsere Informatikstudierenden anbieten, sondern auch für Maschinenbauer oder für Sozialwissenschaftler", so Drescher. Die neuen Professuren sollen daher nicht ausschließlich in der Informatik angesiedelt werden. Welche weiteren Fachbereiche in Frage kommen, ist noch nicht entschieden. Bei der Auswahl wird berücksichtigt, welche Disziplinen die Entwicklung von KI besonders gut begleiten können, etwa durch die Untersuchung der sozialen, rechtlichen und psychologischen Folgen von KI.

Ich bin überzeugt, dass alle Forschungsrichtungen KI-Expertise benötigen. Aber es geht darum, welche Fachbereiche besonders gut die Entwicklung von KI begleiten können.
Die neuen Professuren seien nicht nur für die Ausbildung an der RPTU von Bedeutung, sondern auch für die Forschung. Die Universität in Kaiserslautern ist laut Drescher ein bedeutender Schwerpunkt für KI und Informatik in Deutschland. Daher möchte Drescher aktuelle Forschung mit den neuen Professuren abdecken. Erst kürzlich ist die RPTU eine Initiative mit der Max-Planck-Gesellschaft eingegangen, um den KI-Schwerpunkt weiter zu stärken. Auch das Land hat dafür Unterstützung zugesichert.
RPTU mit neuer KI-Initiative
"AI, Computing & Society" heißt die Initiative, die eine verantwortungsvolle Entwicklung von KI stärken soll. "Es ist wichtig, dass wir die Entwicklung von KI nicht denjenigen überlassen, die darin in erster Linie ein Geschäftsmodell sehen", sagt Drescher mit Blick auf die großen Tech-Giganten in Amerika oder China. Deshalb sei es wichtig, dass sich deutsche Universitäten in der KI Forschung engagieren.
Es geht mir nicht um einen nationalen Alleingang in der Entwicklung von KI, sondern dass wir eine grundlegende und anwendungsorientierte Forschung anbieten, die nicht unmittelbar von Geschäftsinteressen motiviert ist.
Ausgestaltung für mehr KI noch offen
Im nächsten Schritt wollen die RPTU und die Max-Planck-Gesellschaft die Forschungsinitiative konkretisiert und gemeinsame Projekte ins Leben rufen. Diese sollen nicht nur in Kaiserslautern den Schwerpunkt stärken, sondern auch international wirken und andere Forschungsinstitute, auch in in Kaiserslautern, einbeziehen.
Die Professuren will die Universität noch in diesem Jahr ausschreiben. Von Vorteil ist, dass die RPTU seit Dezember selbst über die Auswahl ihrer Professorinnen und Professoren entscheiden kann. Das Land hat der Universität das Berufungsrecht zugesprochen. Dennoch geht Drescher davon aus, dass die Professuren erst im kommenden Jahr besetzt werden.