In der fünften Folge geht es um die finanzielle Situation der Stadt. Pirmasens hat jahrzehntelang Schulden angehäuft. Der Stadt fehlt jeglicher Handlungsspielraum. Warum sie trotzdem auf Besserung hofft.
Sina Schanzenbach (links im Bild) ist 27 Jahre alt und studiert in Kaiserslautern. Sie lebt mit ihrer Freundin in Pirmasens.
Elias Stahl (rechts) ist in Pirmasens geboren und aufgewachsen. Er legt als DJ EL1AS in Pirmasens und Umgebung auf.
Die Folgen im Überblick
- Folge 1: Die Geschichte eines Parks
- Folge 2: Was tun gegen Kinderarmut?
- Folge 3: Über die Leere und neue Möglichkeiten
- Folge 4: Wann sind wir endlich da?
- Folge 5: Raus aus den Schulden
Dennis Clauer (CDU) ist Beigeordneter der Stadt Pirmasens. Er kennt die Probleme der Stadt. Die Kasse ist leer, das Geld für neues fehlt. Trotzdem soll die Skateanlage nun erneuert werden.
Auf den Spielplatz gehen, einen Abend im Theater verbringen, Fußball spielen im Verein - so kommen Menschen zusammen. Doch wenn kein Geld da ist für Klettergerüste, Bühnenbilder und Netze für die Fußballtore, dann fallen die Möglichkeiten weg, dass Menschen sich begegnen. Für all das sind die Gemeinden und Landkreise verantwortlich. Je mehr Geld in den Kassen ist, desto vielfältiger sind die Angebote. Wenn eine Kommune pleite ist, wird soziale Teilhabe immer schwieriger.
Keine Stadt hat so wenig Geld wie Pirmasens
Pro Einwohner ist keine andere Stadt in Deutschland so hoch verschuldet wie Pirmasens. Für das Jahr 2021 melden die Kämmerer insgesamt rund 410 Millionen Euro, mit denen die Stadt in der Kreide steht. Das sind umgerechnet 10.239 Euro Schulden für jeden Pirmasenser. Und die Schulden pro Bürger wachsen immer weiter. Seit 2006 haben sie sich mehr als verdoppelt.
Die Mieten für HartzIV-Empfänger, die Unterbringung und Versorgung von Geflüchteten, Kitaplätze - Aufgaben, die von den Kommunen übernommen und bezahlt werden müssen.
Pirmasens gibt etwa die Hälfte seines Budgets für Soziales aus. Tendenz steigend. Somit bleibt kaum Geld, um Gebäude zu renovieren oder abzureißen, für Kultur oder Sport.
Die hohen Sozialausgaben legen sich wie eine Schlinge um den Hals der Stadtverwaltung. Und lassen kaum mehr Luft zum Atmen. Zum Beispiel wartet die Stadtbücherei in Pirmasens seit Jahren vergeblich auf ein neues Gebäude.