Ein Tante-M-Laden in Baden-Württemberg (Foto: Jochen Schwab/Tante-M)

Dorfladen 2.0

Tante-M: Großes Interesse an neuem Konzept im Westen der Pfalz

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AUTOR/IN
Janina Schreiber
Bild von Janina Schreiber, Redakteurin in der SWR-Umweltredaktion (Foto: Annkatrin Gentges)

Wer in der Westpfalz auf dem Dorf wohnt, braucht selbst für kleine Einkäufe das Auto. Doch ein neues Konzept aus Baden-Württemberg könnte das bald ändern.

Es ist eine Idee, die sich herumgesprochen hat, zumindest bei den jeweiligen Strukturlotsinnen und -lotsen im Westen der Pfalz: Die Idee vom Einkaufen bei "Tante-M", einem Selbstbedienungsladen im Stil von Tante Emma.

Tante-M bald auch im Westen der Pfalz?

Lena Hoim ist Strukturlotsin im Kreis Kaiserslautern. Sie hat gemeinsam mit anderen Strukturlotsinnen und -lotsen in der Region vor kurzer Zeit Ortsbürgermeisterinnen und -bürgermeister der sogenannten "Alten Welt" eingeladen. Als "Alte Welt" wird die ländliche Region im Donnersbergkreis, dem Kreis Kaiserslautern und dem Kreis Kusel bezeichnet. Die Strukturlotsinnen und -lotsen informierten bei dem Treffen über die sogenannten "Tante-M"-Läden. Und das sei sehr gut angekommen, so Hoim.

Erfunden hat die "Tante-M"-Läden Gründer Christian Maresch aus Baden-Württemberg. Dort gibt es bereits 28 Filialen dieser Art. Sie alle haben sieben Tage die Woche von fünf bis 23 Uhr geöffnet.

In Hallgarten im Kreis Bad Kreuznach soll Ende Oktober nun der erste "Tante-M" in Rheinland-Pfalz eröffnen. Und Strukturlotsin Hoim ist davon überzeugt, dass das auch in der Westpfalz Erfolg haben wird. So würden nicht nur alte Menschen, die nicht mehr so mobil sind, angesprochen: "Ich denke, jeder, der sich auf das Konzept einlässt, kann davon profitieren." Das könnten auch jene sein, die beim Großeinkauf im Supermarkt das Päckchen Mehl oder die Butter vergessen hätten und dafür nicht nochmal ins Auto steigen wollten.

Kunde kassiert im "Tante M"-Laden selbst (Foto: SWR)
Die "Tante-M"-Läden funktionieren in Selbstbedienung.

Dorfladen als neuer Treffpunkt

Tatsächlich, das fügt Hoim noch hinzu, könnte ein "Tante-M" nicht nur als Dorfladen fungieren, sondern auch als Treffpunkt. Da könnten zum Beispiel die Neuigkeiten aus dem Dorf an einer Pinnwand hängen, Kinder und Jugendliche könnten sich ein Eis oder Süßigkeiten kaufen wie früher in der Bäckerei. Auch die gebe es immer seltener in kleinen Dörfern.

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