Das BorgWarner Werk in Kirchheimbolanden von oben (Foto: BorgWarner GmbH)

Sorge um Automobilzulieferer

Weitere Arbeitsplätze bei BorgWarner in Kirchheimbolanden in Gefahr?

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Der Automobilzulieferer BorgWarner beschäftigt in Kirchheimboladen rund 1.300 Menschen. Die Gewerkschaft IG Metall wie auch Landrat Rainer Guth (parteilos) sorgen sich um sie.

Ein Zukunftsvertrag mit dem Titel "Kibo 4.0" sollte die Lösung sein, um den Standort im Donnersberkreis langfristig zu sichern. Die Mitarbeiter bissen dafür in den sauren Apfel und verzichteten nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall auf einen Teil ihres Gehalts. Rund 400 Beschäftigte hätten den Fahrzeugteile-Hersteller in den vergangenen Jahren sogar verlassen.

IG Metall: BorgWarner investiert in Europa, nicht in Kirchheimbolanden

Die Geschäftsleitung von BorgWarner sicherte ihrerseits zu, neue und zukunftsweisende Projekte nach Kirchheimbolanden zu holen. Passiert sei das aber bis heute nicht, kritisiert die IG Metall. Dass das mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zusammenhängt, will die Gewerkschaft nicht gelten lassen. So investiere der US-Konzern fleißig im Ausland und lasse die Beschäftigten in der Pfalz im Regen stehen.

Blick auf Kirchheimbolanden (Foto: SWR, SWR -)
BorgWarner in Kirchheimbolanden ist einer der größten Arbeitgeber im Donnersbergkreis.

"Die Geschäftsleitung von BorgWarner leistet sich in der Pfalz ein moralisches No-Go."

Während die IG Metall von einem "moralischen No-Go" der Geschäftsleitung spricht, äußert auch der Landrat des Donnersbergkreises, Rainer Guth, Sorge um das Werk in Kirchheimbolanden. Er verweist allerdings auf den Umbruch in der Autoindustrie. Die Abkehr vom Verbrennermotor und die anhaltende Rohstoffkrise setzten dem Automobilzulieferer zu, betont Guth.

Landrat sieht noch Chancen für BorgWarner in Kirchheimbolanden

Gleichzeitig erkennt der Landrat "ein großes Bemühen der Mitarbeiter und des Managements, der Krise mit innovativen Ansätzen und neuen Produkten zu begegnen". Insofern habe BorgWarner durchaus Chancen für die Autoindustrie ein wichtiger Partner zu bleiben.

Rainer Guth, Landrat des Donnersbergkreises, steht in seinem Büro in Kirchheimbolanden. (Foto: SWR)
Der Landrat des Donnersbergkreises, Rainer Guth, hofft, dass BorgWarner wichtiger Partner der Autoindustrie bleibt.

Für die Region, das macht Guth deutlich, wäre das von enormer Bedeutung. BorgWarner sei mit seinen rund 1.300 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Umkreis, ernähre Tausende Familien und habe der Stadt Kirchheimbolanden sowie dem Kreis jahrelang hohe Steuereinnahmen beschert.

"Zentrale Entscheidung werden in der BorgWarner Zentrale in den USA getroffen."

Die IG Metall fordert auch deshalb, dass die Politik Druck auf die Geschäftsleitung macht, sich an ihre Zusagen zu halten. Guth erklärt dazu, es gebe einen stetigen und engen Kontakt zur Chefetage von BorgWarner in Kirchheimbolanden. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung unterstütze die Kreisverwaltung das Unternehmen dort, wo es möglich sei. Letzlich würden zentrale Entscheidungen aber in der Firmenzentrale in den USA getroffen.

Was kommt in BorgWarner-Betriebsversammlung auf den Tisch?

Diesen Freitag findet in Kirchheimbolanden eine große Betriebsversammlung statt. Was dabei besprochen wird, will der US-Konzern kommende Woche bekannt geben. Nach Einschätzung der Gewerkschaft dürfte allerdings nicht viel Neues dabei sein. Ähnlich wie Landrat Guth sagt auch sie: "Wichtige Entscheidungen werden im kleinen Kreis hinter verschlossenen Türen besprochen."

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SWR