
Das Gelände liegt mitten im Grünen, umgeben von Wald. An die militärische Vergangenheit des ehemaligen Giftgaslagers der US-Streitkräfte erinnern nur noch der alte Wachturm, der über den grünen Wiesen thront und die alten Bunker. Ansonsten stehen die Zeichen auf dem rund 16 Hektar großen Areal auf Umweltschutz und erneuerbare Energien.
Clausen durch Strom aus Solarpark rechnerisch mehr als klimaneutral
Seit 2012 speisen 13.600 Solarmodule, die auf dem Gelände stehen, jährlich drei Millionen Kilowattstunden Ökostrom ins Netz ein. Das entspricht, laut Betreiber, dem Verbrauch von etwa 600 Haushalten und einer CO2-Ersparnis von rund 2.500 Tonnen pro Jahr. Damit wurde die Gemeinde Clausen mit ihren etwa 530 Haushalten rechnerisch mehr als klimaneutral, seit der Solarpark vollständig ans Netz gegangen ist.

Nun wollen die Gemeinde und der Betreiber des Solarparks künftig vier Millionen Kilowattstunden pro Jahr produzieren. Dafür sollen auf den Dächern der leerstehenden Bunker weitere Solarmodule angebracht werden. Laut Bürgermeister Harald Wadle (CDU), liegen die Pläne hierfür schon fertig auf dem Tisch. Und auch die Netzverträglichkeitsanalyse ist schon erfolgreich abgeschlossen. Rund 2 Millionen Euro wird der Ausbau wohl kosten, schätzt der Betreiber.
Gemeinde Clausen profitiert nicht finanziell vom Solarpark
Die Verwaltung des Kreises Südwestpfalz hat nach eigenen Angaben dem Vorhaben nun auch zugestimmt. Jetzt wollen sich die Vertreter der Gemeinde und der Betreiber rasch zusammensetzen, damit der Ausbau schnellstmöglich beginnen kann. Bürgermeister Harald Wadle, der auch die Idee für den Solarpark hatte, freut sich auf die Umsetzung und ist sicher, dass die Gemeinde damit einen wichtigen Beitrag für die Energiewende leisten wird.
Finanziell profitieren wird die Gemeinde jedoch nicht von dem Ausbau. Wie auch bisher fließen die Gewinne des Solarparks nicht in die Gemeindekasse, sondern in die des privaten Investors Andreas Damm, der den Solarpark mit seiner Firma Solarprojekt aus Kaiserslautern betreibt.
Kamerunschafe halten Gelände in Clausen frei
Nicht nur der grüne Strom als solches sorgt auf dem ehemaligen Militärgelände für eine gute Öko-Bilanz. Auch die Kamarunschafe, die seit Herbst 2012 auf dem eingezäunten Gelände leben, tragen ihren Teil dazu bei. Sie halten als lebende Rasenmäher das Gelände frei. Herkömmliche Rasenmäher häckseln nicht nur Gras, sondern dabei auch gleichzeitig Insekten und andere kleine Tiere, deren natürlicher Lebensraum Wiesen sind. Die Kamerunschafe lassen es beim Fressen dagegen eher ruhig angehen, sodass die Insekten wegfliegen können.