Deutschland und die USA haben eine Vereinbarung, wonach die Menschen, die vom US-Militär aus Afghanistan gerettet und nach Ramstein gebracht wurden, ausgeflogen werden sollen. Das bestätigte ein Sprecher des US-Konsulats Frankfurt. Auch vom Auswärtigen Amt in Berlin heißt es: "Entsprechende Zusagen der USA gibt es." Einmal würden sie bei der Ankunft und ein weiteres Mal kurz vor der Abreise überprüft.
Der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa, General Tod Wolters, sagte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) bei einer Videoschalte im Pentagon in Washington, man habe bisher eine verdächtige Person aufgespürt, die sich nun in Gewahrsam befinde. Er konnte keine weiteren Details zu dem Verdächtigen nennen - lediglich dass dieser keine "große Bedrohung" sei. Die Zusammenarbeit mit Deutschland sei in diesem Fall sehr kooperativ gewesen - man untersuche nun weiter den Hintergrund der Personen.
Viele Flüchtlinge würden gern bleiben
Von der Air Base in Ramstein aus sind nach Angaben des US-Militärs vom Donnerstag inzwischen rund 13.500 Evakuierte weitergereist. Etwa 12.000 Schutzsuchende warten auf ihre Weiterreise in die USA. Andere wünschen sich, in Europa oder direkt in Deutschland bleiben zu können. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Ortskräfte, die in Afghanistan für das US-Militär gearbeitet haben und ihre Familien.
Sehr vereinzelt befinden sich nach Angaben des Integrationsministeriums auch Personen an Bord der US-Flugzeuge, für die eine Aufnahme in Deutschland vorgesehen ist. In diesen Fällen würden die Personen und ihre Familien "in der Regel in eine der Aufnahmeeinrichtungen des Landes Rheinland-Pfalz zur weiteren Zwischenunterbringung verbracht." Der Bund entscheide dann, in welchem Land sie dauerhaft untergebracht werden.
Platz auf der Air Base Ramstein ist knapp
Die schutzsuchenden Menschen aus Afghanistan wurden bislang mit Fliegern aus Kabul und Katar in die Pfalz gebracht. Da der Platz auf dem Gelände in Ramstein nicht mehr ausreicht, wurden Geflüchtete auch bereits auf ein Gelände der US-Armee in Kaiserslautern gebracht. Dort befinden sich nach Angaben des US-Militärs derzeit 5.000 Menschen. Diese Kapazität soll auf 6.000 Plätze ausgebaut werden.

US-Militäreinsatz in Afghanistan ist beendet
Die Amerikaner hatten Mitte August damit begonnen, Menschen aus der afghanischen Hauptstadt auszufliegen, nachdem die Taliban Kabul eingenommen hatten. Schon damals war klar, dass der Einsatz und damit auch die Evakuierungsflüge zum 31. August enden würden. Am Dienstag erklärte der Leiter des US-Zentralkommandos, US-General Kenneth F. McKenzie, den 20 Jahre dauernden Afghanistan-Einsatz für beendet. Es seien nun keine US-Soldaten mehr in Afghanistan. Man habe aber nicht alle Afghanen ausfliegen können, die man in Sicherheit habe bringen wollen.
Air Base wartet auf weitere Geflüchtete aus Afghanistan
Zurzeit werden auf der Air Base in Ramstein die letzten Maschinen mit Menschen aus Afghanistan erwartet. Die Pfalz war bislang das Drehkreuz für die Evakuierungsflüge.
"Das Personal in Ramstein arbeitet unermüdlich daran, den Schutzbedürftigen einen sicheren Platz zum Ausruhen zu bieten. Ich bin unglaublich stolz auf die Fähigkeit unseres Teams, das diese Mammutaufgabe in kürzester Zeit gestemmt hat."

Drei Babys sind auf die Welt gekommen
Eine afghanische Frau brachte kurz nach der Landung in Ramstein an Bord eines US-Evakuierungsflugzeugs ein kleines Mädchen zur Welt. Mutter und Kind gehe es gut. Sie seien ins US-Militärkrankenhaus nach Landstuhl gebracht worden. Dort kamen nach Angaben eines Sprechers des US-Verteidigungsministeriums auch zwei weitere Babys auf die Welt, nachdem ihre Mütter in Ramstein gelandet waren.
Geburt direkt nach Landung in Ramstein Afghanisches Baby nach Rettungsflugzeug benannt
Das Baby, das auf der US-Air Base Ramstein noch im Laderaum einer Evakuierungsmaschine geboren wurde, wurde von seinen Eltern nach dem Flugzeug benannt.