Mit dem neuen Radverkehrskonzept will die Kreisverwaltung die Menschen zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad motivieren. Vielerorts ist das Rad oft keine Option, weil benachbarte Orte gar nicht miteinander verbunden sind, wenn man als Radfahrer nicht gerade zwischen Autos und Lastern auf einer Landesstraße unterwegs sein will.
Fahrradwege in Südwestpfalz werden massiv ausgebaut
Derzeit gibt es nach Angaben der Kreisverwaltung 580 Kilometer Fahrradwege in der Südwestpfalz. Künftig sollen es 820 Kilometer sein. Viele der bisherigen Wege würden sich rein nach touristischen Belangen ausrichten. Also etwa von Bahnhöfen oder Parkplätzen zu Sehenswürdigkeiten führen. Wer aber beispielsweise bisher auf einem halbwegs direkten Weg von Rodalben nach Pirmasens oder von Pirmasens nach Zweibrücken wollte, hat in die Röhre geschaut.
Nahezu alle Ortschaften sollen durch Radwege verbunden werden
Ziel des neuen Konzepts ist es, dass die Ortschaften im Kreis Südwestpfalz nahezu alle miteinander verbunden werden, so dass sie mit dem Fahrrad gut erreichbar sind. Dabei soll auch darauf geachtet werden, dass es Anschlüsse in benachbarte Gemeinden und Kreise gibt. Das sei gerade für Pendler wichtig, die künftig vielleicht aufs Rad umsteigen wollen oder auch für Schüler auf ihrem Weg in die weiterführenden Schulen.
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Bürgen können Radwegekonzept mitgestalten
Insgesamt soll der Ausbau der Radwege in der Südwestpfalz 110 Millionen Euro kosten. Auf einen Schlag sei das nicht zu stemmen, heißt es aus der Kreisverwaltung. Deshalb werden die Maßnahmen von Verkehrsexperten priorisiert und auf ihre zeitliche Umsetzbarkeit sortiert. Daraus ergibt sich eine Rangfolge, die dann nach und nach abgearbeitet werden soll. Diese Reihenfolge könne aber auch verändert werden. Unter anderem dabei können die Bürger mitsprechen. Denn die Bürger können das neue Radwegekonzept des Kreises mitgestalten.
Ortskenntnisse der Bürger gefragt
Im September wird es in jeder der sieben Verbandsgemeinden des Kreises Südwestpfalz deshalb jeweils eine Bürgerkonferenz geben. "Wir sind uns sicher, aufgrund der Ortskenntnis der Bürger und dem Expertenwissen der dortigen Radnutzer, noch viele sinnvolle Anregungen und Ergänzungen zu erhalten", erklärt Landrätin Susanne Ganster (CDU). Die Bürger können während und bis eine Woche nach der Konferenz ihre Vorschläge, Ideen und Wünsche zur Verbesserung des Radverkehrs einreichen. Mitte September soll der Kreistag das neue Konzept dann beschließen.