Der Angeklagte bestreitet am ersten Verhandlungstag die Anschuldigungen gegen ihn. Er soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern neben dem Brand in der Schreinerei noch 340 Euro gestohlen und ein Auto angezündet haben. Dieses soll er zuvor in Harxheim gestohlen haben.
Das Auto, so berichtet der 18-Jährige, habe er mit Freunden schon öfter gestohlen. Angezündet habe er es aber nicht. Die Freunde seien nur damit herumgefahren. In der Schreinerei, die der Angeklagte abgebrannt haben soll, hatte er seinen Ausbildungsplatz. Allerdings habe man ihm nach nur drei Monaten gekündigt.
Mutmaßlicher Feuerteufel kommt in Redelaune
Während seiner Aussage öffnet sich Angeklagte plötzlich, spricht von seinem schwierigen Privatleben. Vor seiner Festnahme habe er mit seinen insgesamt zwölf Geschwistern in Containern gelebt. Es sei schwierig gewesen, ein Haus zu finden, weil die Familie so groß war. Deshalb sei man dabei gewesen, eines selbst zu bauen. Um seine Geschwister habe er sich hauptsächlich gekümmert, nachdem seine Mutter 2018 plötzlich starb. Sein Vater sei den ganzen Tag auf der Arbeit gewesen.
Der mutmaßliche Brandstifter gab zum Prozessauftakt außerdem an, generell viel Alkohol getrunken zu haben. Ein Gutachter will nun klären, ob sich das strafmildernd auswirken kann. Neben doppelter Brandstiftung und Diebstahls ist der 18-Jährige auch wegen Körperverletzung angeklagt. Im März soll er im Gefängnis einen anderen Häftling bewusstlos geschlagen haben.
Schreinerei im Januar 2022 abgebrannt
Die Feuerwehr war im Januar dieses Jahres zu einem Brand einer Schreinerei in Bolanden gerufen worden. Etwa 100 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. Das Gebäude brannte komplett aus. Den Schaden schätzte die Polizei damals auf knapp eine Million Euro.
Der Fall wird vor dem Jugendschöffengericht in Rockenhausen verhandelt. Für den Prozess sind insgesamt drei Verhandlungstage angesetzt.