"Routine und Handlungssicherheit lassen sich nur gewährleisten, wenn polizeiliche Situationen fortlaufend und regelmäßig trainiert werden", sagte die Landesvorsitzende der GdP, Sabrina Kunz, beim Landesdelegiertentag in Leiwen (Kreis Trier-Saarburg) nach ihrer Wiederwahl.
Es könne nicht sein, dass wegen fehlender Schießtermine Einsatzkräfte nur zweimal im Jahr zum Schießen gehen könnten. Das sei ein "nicht weiter haltbarer Zustand".
Zunahme von Gewalt, Respektlosigkeit und Diffamierungen
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten nahe Kusel (Pfalz) habe man "nochmals schmerzlich erfahren, wie groß das Aggressions- und Gewaltpotenzial in unserer Gesellschaft" ist, sagte Kunz weiter.
Polizistenmorde bei Kusel - Eine Übersicht
Ende Januar wurden zwei Polizisten in der Nähe von Kusel bei einer Verkehrskontrolle getötet. Der Täter wurde wegen zweifachen Mordes verurteilt.
Seit mehr als zwölf Jahren beklage man eine Zunahme von Gewalt, Respektlosigkeit und Diffamierungen der Polizei - und demnach dem Staat - gegenüber. Dem müsse die Polizei etwas entgegensetzen - "ohne den kommunikativen, deeskalierenden Ansatz zu verlassen".
Mehr Abwehr- und Zugriffstraining gefordert
Die GdP fordere eine Ausweitung von Training, auch für Abwehr- und Zugriffstraining. Zudem machte sich die GdP für eine Erhöhung der Polizeizulage von derzeit knapp 130 auf 200 Euro sowie die Wiedereinführung von deren Ruhegehaltsfähigkeit stark.
Das bedeutet, dass diese Stellenzulage bei der Berechnung der Pension berücksichtigt wird. Zudem müssten die Einstellungszahlen auch in den nächsten Jahren verstetigt werden, um 10.000 Vollzeitstellen zu erreichen.
Die GdP ist nach eigenen Angaben die mit Abstand größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten in Rheinland-Pfalz. Sie zählt rund 10.000 Mitglieder.