"Unsere Kolleginnen und Kollegen werden von Seelsorgern betreut. Sie haben die Trauerfeier mitgestaltet", sagt ein sichtlich ergriffener Bernhard Erfort nach der Veranstaltung in der Fritz-Wunderlich-Halle in Kusel. Er ist Sprecher des Polizeipräsidiums Westpfalz, wo man die beiden erschossenen Polizisten im Kreis Kusel sehr gut kannte.
"Jeder trauert unterschiedlich. Das sollte heute ein Ort der Trauer sein, an dem das möglich ist."
Mit ihrer Trauer ist die Polizei in der Westpfalz aber nicht allein. Deutschlandweit, ja sogar weltweit bekommen die Beamten Zuschriften. "Angesichts dieser brutalen und ruchlosen Tat verschlägt es mir die Sprache und ich suche, wohl vergebens, nach Worten, die meine tiefe Betroffenheit zum Ausdruck bringen sollen", heißt es zum Beispiel von einer Zuschrift aus Thailand.
Mehr als 1.000 Kondolenzschreiben nach tödlichen Schüssen im Kreis Kusel
Ein deutscher Polizist, der zurzeit in Kanada arbeitet, schrieb an das Polizeipräsidium Westpfalz: "Diese Tat ist unfassbar und unbeschreiblich. Ich mag weit weg sein - im Gedanken bin ich, und sind wir alle, aber bei euch, bei den Familien eurer Kollegen und bei unserer gesamten Polizeifamilie."
Weit mehr als 1.000 Kondolenzschreiben aus der ganzen Welt haben die Beamtinnen und Beamten in der Westpfalz erreicht. „Wir haben Kondolenzschreiben aus den USA, aus Indonesien und aus Südafrika. Die Betroffenheit ist sehr groß", so Erfort. Viele tausend weitere Menschen haben in den sozialen Medien ihr Mitgefühl ausgedrückt - und stehen im Gegensatz zu den Hasskommentaren, die sich die Polizei nach den tödlichen Schüssen im Kreis Kusel ausgesetzt sieht.
Große Anteilnahme aus Deutschland und der Welt für Polizei in der Westpfalz
"Unser Sohn beendet demnächst auch die Ausbildung bei der Polizei", schreibt jemand aus der Uckermark. "In unserem Bekanntenkreis haben wir Polizisten, welche täglich für Recht und Ordnung sorgen, um unser Leben zu schützen."
"Das sowas in unserem Land passiert, was für Menschen es gibt, die zu solcher Tat fähig sind, es ist unerträglich."
Zuschrift: Polizei-Arbeit sorgt für "gesellschaftlichen Frieden"
Weitere Kondolenzschreiben bekam die Polizei in der Westpfalz aus München, Koblenz, Hessen und Schleswig-Holstein - nur, um ein paar zu nennen. In einer Zuschrift aus Köln heißt es:
"Die Polizei schützt uns. Ihre Arbeit ist immer schwierig. Wie gefährlich sie sein kann, wurde mit diesen Morden ein weiteres Mal deutlich. Was kann man dagegen tun? Ich weiß es nicht, hoffe aber, dass Ihre Kollegen weiter unverzagt ihre Arbeit tun. Für uns alle. Für den gesellschaftlichen Frieden, für den Triumph von Recht und Gesetz vor Rechtlosigkeit, Besserwisserei und sich verbreitender Gleichgültigkeit."