Die Polizei sichert Unfallstelle auf der Autobahn ab. (Foto: Polizeipräsidium Westpfalz)

Teststrecke im Westen der Pfalz

Pilotprojekt auf A6 bei Kaiserslautern: Polizei will Ersthelfer besser schützen

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Susanne Kimmel
Bild von Susanne Kimmel, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)
Alexandra Dietz
Alexandra Dietz (Foto: SWR)

Ersthelfer sollen nach Unfällen auf der Autobahn nicht selbst zum Opfer werden. Behörden und Einsatzkräfte in der Westpfalz haben deshalb ein Pilotprojekt auf der A6 gestartet.

Das vom Innenministerium genehmigte Pilotprojekt läuft laut Polizei bereits seit Januar. Auf einer Teststrecke zwischen den Autobahn-Anschlussstellen Wattenheim und Waldmohr wird seitdem ein neues Konzept erprobt, das nach einem Unfall greifen soll. Erklärtes Ziel, so Polizeisprecher Heiko Thum: Ersthelfer besser schützen, sodass sie mitten auf der Autobahn nicht selbst verletzt werden.

Involviert sind neben dem Polizeipräsidium Westpfalz die Kreise Kaiserslautern, Kusel und Bad Dürkheim, die Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, das Technische Hilfswerk Kaiserslautern, sämtliche Rettungsdiensteinheiten, die Autobahnpolizei und die US-Militärpolizei.

Neues Sicherungskonzept bei Unfällen auf der Autobahn

Konkret soll das neue Konzept für größere Sicherheitszonen rund um eine Unfallstelle sorgen. Dazu stellt die Polizei nach eigenen Angaben rund 100 Meter vor der Unfallstelle ein Einsatzfahrzeug quer auf der Autobahn ab. Größere Fahrzeuge der Feuerwehr sichern die Einsatzkräfte dann zusätzlich und sollen außerdem Gaffer fernhalten. Wichtig außerdem, so die Polizei: Das Blaulicht am Unfallort werde deutlich reduziert, indem fast alle Einsatzfahrzeuge dieses abschalten. So könnten Spuren auf der Straße, Verletzte in der Böschung oder auch wichtige Beweismittel besser erkannt werden.

"Der Rettungsdienst, Abschlepper und auch die Feuerwehr schalten vor Ort ihre Blau- und Warnlichter aus. Nur ein Sicherungs- und ein Einsatzfahrzeug der Polizei behalten sie an. Die Einsatzkräfte können sich so besser konzentrieren.

Simulierter Unfall nahe der Air Base Ramstein

Die größte Herausforderung bei dem Pilotprojekt ist nach Angaben der Autobahnpolizei Kaiserslautern das Zusammenspiel der einzelnen Gewerke. Wie das in der Praxis abläuft, demonstrieren die Einsatzkräfte am Mittwochabend nahe der Air Base Ramstein. Simuliert wird hier ein Unfall, bei dem die Polizei für die erste Absicherung der Unfallstelle zuständig ist. Außerdem nehmen der Rettungsdienst und die Feuerwehr an der Übung teil.

Pilotprojekt der Polizei zur Sicherung einer Unfallstelle auf der A6 (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Im Zuge des Pilotprojekts sichern die Einsatzkräfte eine Unfallstelle auf der Autobahn weiträumiger ab als bisher. Erprobt wird das Verfahren auf der A6 zwischen Wattenheim und Waldmohr.

Polizei zieht positive Zwischenbilanz

In den vergangenen Monaten hatten die Einsatzkräfte laut Polizei bereits mehrere Fälle, in denen sie die neue Idee umsetzen konnten. Beispielsweise bei kleineren Auffahrunfällen mit Blechschäden. Aber auch bei schweren Fällen mit LKW und Verletzten habe sich das neue Sicherungskonzept bereits bewährt.

"Alle beteiligten Fachdienste setzen die Neuerungen bereits erfolgreich um. Die Kolleginnen und Kollegen fühlen sich dank des Pilotprojekts sicherer."

Laufen soll das Pilotprojekt noch bis Ende Dezember. Bis dahin soll das Konzept weiter optimiert und schließlich geprüft werden, ob es dauerhaft in der Westpfalz übernommen wird.

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