
Schicksale jüdischer Bürgerinnen und Bürger
Die Pirmasenser Stadtarchivarin Heike Wittmer hatte den Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des Immanuel-Kant-Gymnasiums und des Hugo-Ball-Gymnasiums alte Schwarz-Weiß-Fotos von jüdischen Opfern aus Pirmasens zur Verfügung gestellt. Darunter sind zum Beispiel Margarethe Baznizki und ihre beiden Söhne Walter und Georg. Gustav Nathan Beiersdorf war Turner beim TVP und wurde im Konzentrationslager Buchenwald ermordet. Die Kinder Gerd Baruch Freudenmann und Ilse Rosa Kusel wurden beide als Fünfjährige mit ihren Familien deportiert und später im KZ Auschwitz ermordet. Der Pirmasenser Kaufmann Emanuel Rheinheimer und seine Familie starben in verschiedenen Konzentrationslagern.

Kunstklassen gestalten künstlerisches Gedenken
Die Schülerinnen und Schüler der Kunstklassen nahmen die Portraits als Vorlage und modernisierten sie behutsam. Entstanden sind kolorierte Fotografien, Collagen, Öl- und Acrylbilder. Die jungen Kunstschaffenden wollen mit den Bildern das Gedenken an die Schicksale der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger lebendig halten, die Geschichte in die Gegenwart transportieren und so gegen Antisemitismus protestieren.
Ausstellung „Einige waren Nachbarn“
Die Aktion entstand im Rahmen der Pimasenser Ausstellung „Einige waren Nachbarn“, die seit dem 6. November im Alten Rathaus gezeigt wird. Sie befasst sich mit Fragen wie: Wie war der Holocaust möglich? Welche Rolle spielten die gewöhnlichen Menschen? Warum haben so viele die Verbrechen der Nationalsozialisten unterstützt oder geschwiegen? Warum haben so Wenige den Opfern geholfen? An ausgewählten Stationen werden Phänomene wie Täter- und Komplizenschaft, Wegschauen, Eigennutz, Hilfe oder Widerstand vorgestellt und diskutiert, um zu eigenem Denken und Handeln anzuregen.

Führungen durch die Ausstellung
Das Stadtarchiv Pirmasens bietet kostenfreie Führungen an, die rund 90 Minuten dauern. Sie finden bis zum Ende der Ausstellung am 18. Dezember montags, dienstags und donnerstags in den Zeitblöcken 8-10 Uhr, 10-12 Uhr und 12-14 Uhr statt. Ausnahmen für andere Tage sind möglich. Sie können über das Stadtarchiv in Pirmasens unter den Telefonnummern: 06331-842299 oder 84-2832 gebucht werden. Die Ausstellungen sind bis zum bis zum 18. Dezember in Pirmasens zu sehen.