Schon in der Corona-Pandemie haben Menschen Lebensmittel gehamstert und Leere Supermarktregale hinterlassen. Auch jetzt, seit dem Krieg in der Ukraine, legen sich viele Menschen Notvorräte an. Das sei inzwischen schon fast zur Normalität geworden, sagt Ralph Hensel. Er ist Geschäftsführer der Firma Convar Europe mit Sitz in Pirmasens in der Südwestpfalz.
Convar hat sich auf lange haltbare Lebensmittel spezialisiert, die für Katastrophenfälle geeignet sind. Die Nachfrage nach Notvorräten steige aktuell enorm an. Besonders beliebt seien momentan Grundnahrungsmittel wie Butter-, Ei- und Milchpulver und Brot aus der Dose, das mindestens zehn Jahre haltbar ist.

Darauf sollte man bei Notvorräten achten
Es gibt verschiedene Punkte, auf die man achten sollte, wenn man sich einen Notvorrat anlegt. Das Wichtigste ist, erklärt Ralph Hensel, dass eine Notration die drei Hauptmahlzeiten beinhaltet. Bedeutet also Frühstück, Mittag- und Abendessen und insgesamt sollte es mindestens 2.500 Kilokalorien an Energie pro Tag liefern. Dabei sollten es hochwertige Kalorien sein, die man zu sich nimmt. Zu viel Zucker in den Lebensmitteln sei kein geeigneter Energielieferant.
Auf unterschiedliche Notfallsituationen vorbereiten
Die Wahl der Vorräte hänge auch davon ab, auf welchen Notfall man sich vorbereiten möchte, erklärt der Convar-Geschäftsführer. Auf der Flucht oder bei einer Evakuierung beispielsweise seien Konservendosen ungeeignet, weil sie zu schwer sind. Hier bieten sich Energieriegel an, die leicht zu transportieren sind und nicht viel Platz im Gepäck brauchen.
Spezielle Langzeitnahrung
Die Firma Convar bewirbt ihre Produkte mit einer sehr langen Haltbarkeit von etwa zehn bis 20 Jahren. Durch die aufwendigere Verarbeitung der Konserven seien die Lebensmittel deutlich haltbarer als vergleichbare Produkte aus dem Supermarkt. Hier liege die Haltbarkeit von Konservendosen im Schnitt bei etwa zwei Jahren. Die lange haltbaren Spezialprodukte haben aber ihren Preis.
Langzeitnahrung deutlich teurer als Produkte aus dem Supermarkt
Eine Dose mit einem Mittagessen der Firma Convar aus Pirmasens kann schnell rund fünf Mal so teuer sein, wie ein Vergleichsprodukt aus dem Supermarkt. Es gebe aber auch gravierende Unterschiede, erklärt Hensel. Die Produkte der Firma Convar bestehen beispielsweise aus kompletten Gerichten. In einer Dose sind dann zum Beispiel sowohl Fleisch als auch Beilage direkt enthalten.
Außerdem sind alle Gerichte so konzipiert, dass sie im Notfall ohne weitere Hilfsmittel sofort gegessen werden können. Wenn also beispielsweise der Strom ausgefallen ist, kann der Inhalt der Dosen gegessen werden, ohne dass er vorher gekocht werden muss.

Bundesregierung empfiehlt auch Notvorrat
Die Bundesregierung hat während der Corona-Pandemie zum ersten Mal seit Jahrzehnten die Empfehlung ausgesprochen, sich zu Hause Vorräte für rund zehn Tage anzulegen. Früher seien die Menschen belächelt worden, die sich für einen Notvorrat entschieden haben, sagt Ralph Hensel. Das habe sich in den letzten Jahren geändert. Inzwischen würden Bestellungen aus allen Gesellschaftsschichten kommen. Zu den Kunden der Frima Convar zählten nicht nur Endverbraucher, auch Behörden beispielsweise seien in den letzten Jahren dazu übergegangen, für bestimmte Notfallszenarien Vorräte anzulegen.