Großer Solarpark: eine Freilandanlage mit vielen Photovoltaikmodulen in der Natur, auf einer Wiese.  (Foto: IMAGO, IMAGO / CHROMORANGE)

Erneuerbare Energien

Neue Solarparks in Niederkirchen und Dellfeld geplant: Wo Schafe unter Solarpanels grasen könnten

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Verena Lörsch
Verena Lörsch (Foto: SWR)

In der Westpfalz soll im Sommer eine große Photovoltaikanlage ans Netz gehen. Geplant ist das in Niederkirchen im Kreis Kaiserslautern, später auch in Dellfeld in der Südwestpfalz.

Unter den Solarpanelen im künftigen Solarpark Dellfeld sollen auch Schafe grasen können, erläutert Jan Kronenwerth, der bei Wiwi Consult die Projektentwicklung Solar leitet. Ähnliches habe auch schon bei einer Photovoltaik-Anlage in Waldböckelheim im Kreis Bad Kreuznach funktioniert. (Foto: Jan Kronenwerth, Wiwi Consult GmbH)
Unter den Solarpanelen im künftigen Solarpark Dellfeld sollen auch Schafe grasen können. Das ist die Idee der zuständigen Entwicklerfirma Wiwi Consult. Ähnliches habe auch schon bei einer Photovoltaikanlage in Waldböckelheim im Kreis Bad Kreuznach funktioniert.

Für die Bürgerinnen und Bürger in der Westpfalz fließt bald mehr grüner Strom aus der Steckdose - also Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Der Grund: In Niederkirchen entsteht ein Solarpark, der der größte Produzent für Solarstrom im Kreis Kaiserslautern werden soll. Mit einer solchen Anlage kann aus Sonnenlicht Energie gewonnen werden.

Gleichzeitig geht die Planung einer Photovoltaikanlage auf einer Freifläche in Dellfeld im Kreis Südwestpfalz voran. Von den Solarfeldern sollen auch die Gemeinden vor Ort profitieren.

Mehr Photovoltaikanlagen auf Wiesen im Westen der Pfalz

Das bestätigt Wolfgang Pfleger, Ortsbürgermeister von Niederkirchen, der mit der Abo Wind AG verhandelt hat. Sie plant die Photovoltaikanlage vor Ort zu errichten. Seine Gemeinde erhalte Pachteinnahmen durch die Firma für die Nutzung von Wegen, die zur Anlage führen. Außerdem bekomme der Ort eine Vergütung von 0,2 Cent pro Kilowattstunde, die der Solarpark in das Stromnetz einspeist.

Die Abo Wind AG will auf einem Wiesenstück im Niederkirchener Ortsteil Heimkirchen eine Photovoltaik-Anlage bauen. Vor dem Baubeginn wurde noch eine seltene Lerchenart vertrieben, später soll der Vogel unter den Solarpanels nisten können. (Foto: Christian Schnohr, Abo Wind AG)
Auf dieser Wiese im Niederkirchener Ortsteil Heimkirchen will die Abo Wind AG eine große Photovoltaikanlage bauen. Vorher wurde noch eine seltene Lerchenart vorrübergened vertrieben. Später soll der Vogel unter den Solarpanels nisten können.

Wie die Abo Wind AG mitteilt, liegt ihr inzwischen die Baugenehmigung für den 13,5 Hektar großen Solarpark vor, der auf einer Wiese im Niederkirchener Ortsteil Heimkirchen entstehen soll. Das Ganze entspricht einer Fläche von 19 Fußballfeldern. Da die Baugenehmigung nun vorliegt, wolle die Firma mit den Arbeiten beginnen - Schotterwege anlegen und einen Zaun bauen.

Solarpark im Kreis Kaiserslautern soll im Sommer ans Netz gehen

Insgesamt sollen vor Ort rund 24.000 Solarmodule installiert werden. Von nahegelegenen Wohngebieten und Wanderwegen soll die Anlage nicht einsehbar sein. Die Abo Wind AG gibt an, man liege im Zeitplan - ab dem Spätsommer könne die Anlage ans Netz gehen.

Ganz so schnell wird es in Dellfeld im Kreis Südwestpfalz nicht voran gehen. Auch wenn dort die Gemeinde nun ihre Zusage für den geplanten Solarpark gegeben hat. Die Firma Wiwi Consult will die Anlage in Dellfeld bauen. Sie wartet nach eigenen Angaben derzeit darauf, dass für den Bereich ein Bebauungsplan und ein Flächennutzungsplan erstellt wird. Rund zwölf Millionen Euro könnte sie der Bau der Anlage kosten.

"Wir wollen auf der Wiese unterhalb der Solarpanele eine artenreiche Blühmischung einpflanzen und dort auch Schafe grasen lassen."

Entstehen soll der Solarpark in Dellfeld auf einer Wiese entlang einer alten Bahntrasse. Wie Ortsbürgermeisterin Doris Schindler angibt, war die Fläche bislang landwirtschaftlich genutzt worden. "Wir als Gemeinde begleiten das Projekt wohlwollend und werden unser Möglichstes tun, dass das funktioniert", so Schindler.

Ihre Gemeinde werde - wie auch Niederkirchen - pro Kilowattstunde an dem Ökostrom mitverdienen. "Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg", sagt die Ortsbürgermeisterin. So sieht es auch Jan Kronenwerth, ein Sprecher der Firma Wiwi Consult, der vor zu viel Optimismus warnt und die Beurteilung der zuständigen Landwirtschaftskammer abwarten will.

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Doch neben der Stromerzeugung schwebt Kronenwerth auch eine weitere Nutzung der Fläche in Dellfeld vor. "Wir wollen auf der Wiese unterhalb der Solarpanele eine artenreiche Blühmischung einpflanzen und dort auch Schafe grasen lassen." Ortsbürgermeisterin Doris Schindler hält diese Idee noch für Zukunftsmusik", schließlich gebe es in der Region gar keine Schafsherden. Doch Kronenwerth betont: "Wir hatten auch schon eine Anfrage eines Schäfers aus Pirmasens." Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.

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