Es war sicher nicht wie jede andere Ratssitzung in Bruchmühlbach-Miesau. Es ging um die letzte Ruhestätte des wohl bekanntesten Sohnes der Gemeinde: Fußball-Weltmeister Horst Eckel. Die Entscheidung für ein Ehrengrab des Windhundes vom Betzenberg traf der Ortsgemeinderat einstimmig. Es soll im Ortsteil Vogelbach entstehen. Dort, in seinem Heimatort, liegt Eckel seit vergangenem Dezember begraben.

Streit mit Eckels Familie ging Ehrengrab-Entscheidung voraus
Vor der Entscheidung des Ortsgemeinderates hatte es noch Streit mit der Familie des 54er-Weltmeisters gegeben, der vor Kurzem 90 Jahre alt geworden wäre. Seine Tochter, Dagmar Eckel, war der Meinung, dass die Gemeinde ein Ehrengrab ablehnt. Sie hatte dem SWR gesagt, ihr gehe es nicht um Geld oder die Pflege des Grabes, sondern um ein ehrendes Andenken an ihren Vater.
Zum Beispiel auch darum, dass das Grab nicht in einigen Jahren eingeebnet wird. Der Ortsbürgermeister von Bruchmühlbach-Miesau, Rüdiger Franz (SPD), hatte daraufhin von schlechter Kommunikation gesprochen. In der Ortsgemeinderatssitzung sollte nun eine grundsätzliche Entscheidung für ein Ehrengrab für den verstorbenen Weltmeister getroffen werden.
Wie soll das Ehrengrab für Horst Eckel aussehen?
Und die Entscheidung fiel auch dafür - einstimmig. Bürgermeister Franz muss sich nun darum kümmern, wie das Grab gestaltet werden soll und welche Regelungen es dafür geben wird. Darüber wird er mit den Angehörigen Eckels sprechen. Der Ortsgemeinderat muss dann über den daraus entstandenen Entwurf für ein Ehrengrab noch einmal abstimmen.
Bereits vor der Ortsgemeinderatssitzung hat Bürgermeister Franz mit Dagmar Eckel doch noch kurz sprechen können, wie er sagt. Außerdem habe er mit dem Geschäftsführer der DFB-Stiftungen ein Gespräch geführt, dass "sehr konstruktiv" verlief, so Franz. Von Seiten des Deutschen Fußballbundes sei Unterstützung angeboten worden.