Die begehrten Stücke wechselten am Samstag für mehr als 200.000 Euro den Besitzer. Das begehrteste Stück, das von Eckel im WM-Finale 1954 in Bern getragene Trikot, wurde für 78.000 Euro an einen Telefonbieter versteigert. Seine WM-Goldmedaille brachte 76.000 Euro ein.
Der Erlös soll der schwer pflegebedürftigen Witwe von Horst Eckel zugute kommen. Der ehemalige Spieler des 1. FC Kaiserslautern war im vergangenen Dezember verstorben. Sein Nachlass wurde nun versteigert, damit seine Frau Hannelore nicht in ein Heim muss. Das sei auch immer der Wunsch von Horst Eckel gewesen, sagt Tochter Dagmar.
Nachlass von Horst Eckel: Erste Auktion brachte keinen Erfolg
Mit einer ersten Auktion in Mannheim waren 500 Erinnerungsstücke als Komplettpaket angeboten worden. Bei einem Startwert von 280.000 Euro hatte sich aber kein Käufer gefunden. Darum kamen am Samstag die Teile einzeln unter den Hammer.
Trikot und Siegermedaille der Weltmeisterschaft 1954
Für die Fußballschuhe Eckels wurde ein Mindestpreis von 12.500 Euro festgelegt. Wer die WM-Siegermedaille haben wollte, konnte ab 35.000 Euro mitsteigern. Aber auch alles andere an Sportkleidung, die Eckel im Finale von 1954 in Bern getragen hatte, war zu haben.
Streit um Horst Eckels Trikot
Das Trikot, das Horst Eckel bei der Weltmeisterschaft 1954 in Bern getragen hat, ist derzeit im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausgestellt. Das Museum hat nach SWR-Informationen offenbar einen Leihvertrag mit der Familie Eckel abgeschlossen. Angeblich soll das Museum diesen Vertrag nun aber nicht auflösen wollen, weil Eckels Tochter Dagmar keine Vollmacht besitzt. Dennoch kam das Trikot am Samstag unter den Hammer. Der Käufer muss sich nun irgendwie mit dem Museum einigen. Weder Dagmar Eckel, noch das Deutsche Fußballmuseum wollten sich zu dem Fall äußern.
Dagmar Eckel hatte vor der Versteigerung gesagt, sie erhoffe sich einen Erlös von rund 300.000 Euro, um ihrer Mutter eine optimale Betreuung bieten zu können. Im Internet war sie teilweise aber auch heftig für die Auktion kritisiert worden. Denn viele Fans konnten nicht verstehen, warum sie die Erinnerungsstücke verkaufen wollte.