Polizeiauto (Symbolbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Daniel Karmann)

Angebliche Massenschlägerei bei Fußballspiel

Großeinsatz der Polizei beim Spiel FCK-Portugiesen gegen FC Shqiponja

Stand

Am Sonntag wurde die Polizei Kaiserslautern zu einer angeblichen Massenschlägerei bei einem Fußballspiel gerufen. Doch als die Beamten vor Ort eintrafen, war davon nicht viel zu sehen.

Eigentlich hätte es nur ein normales Fußballspiel in der A-Klasse Kaiserslautern/Donnersberg werden sollen. Die FCK-Portugiesen trafen auf dem Fröhnerhof, dem Trainingsgelände des 1. FC Kaiserslautern in Mehlingen, auf den FC Shqiponja. Doch am Ende stehen ein Großeinsatz der Polizei und einige Fragezeichen.

Großeinsatz der Polizei wegen angeblicher Massenschlägerei

Fest steht, dass die Polizei nach eigenen Angaben wegen einer angeblichen Schlägerei mit 150 Personen gerufen wurde. Man habe daraufhin alle verfügbaren Kräfte zum Fröhnerhof geschickt. Bei Ankunft der Polizei seien zwar deutlich mehr als 100 Personen vor Ort, allerdings nichts von einer Schlägerei zu sehen gewesen.

Schiedsrichter und Spieler verletzt

Zuvor hatte es eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter gegeben. Als dieser daraufhin das Spiel abbrach, sei es zu tumultartigen Szenen gekommen. Nach Polizeiangaben sind der Schiedsrichter und ein Spieler der FCK-Portugiesen leicht verletzt worden. Weitere Geschädigte hätten sich bislang nicht gemeldet. Die Ermittlungen dauern an.

"Das kann man nicht nachvollziehen und schon gar nicht rechtfertigen. Das ist unterste Schublade!"

Fußballverband verurteilt Angriff auf Schiedsrichter

Inzwischen hat der Schiedsrichter den Vorfall gegenüber dem Fußballkreisverband Kaiserslautern bestätigt. Nach Angaben des Staffelleiters der Kreisklasse A, Klaus Schneider, steht der abschließende Bericht des Schiedsrichters zwar noch aus. Der Unparteische habe aber bereits angegeben, dass ein Shqiponja-Spieler ihn nach einer gelb-roten Karte zu Boden gestoßen habe. Dabei sei seine Brille kaputt gegangen und er habe sich unter anderem am Handgelenk verletzt.

Spieler muss mit Anzeige und Strafe rechnen

"Das kann man nicht nachvollziehen und schon gar nicht rechtfertigen. Das ist unterste Schublade", sagte Staffelleiter Klaus Schneider dem SWR. Er könne sich vorstellen, dass bei dem betroffenen Schiedsrichter aber auch bei seinen Kollegen in Zukunft die Angst mitschwebe. Der verantwortliche Spieler des FC Shqiponja muss mit einer Anzeige und einer Strafe durch den Fußballverband rechnen.

Shqiponja-Kapitän bestätigt Stoß gegen Schiedsrichter

Auch der Kapitän des FC Shqiponja, Emer Peja, hat in einem SWR-Interview Stellung zu dem Vorfall bezogen: "Was da mit dem Schiedsrichter passiert ist, da brauchen wir nicht drüber zu reden, das geht absolut gar nicht. Das hat unser Spieler auch direkt danach bereut, das habe ich ihm angesehen." Es sei kein Schlag sondern ein blöder Stoß aus dem Affekt heraus gewesen.

Video zeigt Angriff auf Schiedsrichter

Das Video, das zurzeit die Runde im Internet mache, sei geschnitten worden. Was man darauf nicht sehe, seien die Spieler der FCK-Portugiesen, die nach dem Vorfall den Platz gestürmt hätten. Dem SWR liegt das Video, das auch in diesem Artikel zu sehen ist, in einer längeren Version vor. Darauf ist zu sehen, wie der Schiedsrichter das Spiel nach der Attacke auf ihn abbricht. Mehrere Personen betreten daraufhin den Rasen. Von einem Gerangel oder gar einer Schlägerei ist nichts zu sehen, allerdings bricht das Video nach kurzer Zeit unvermittelt ab. Eine abschließende Bewertung der Situation ist somit nicht möglich.

Shqiponja-Kapitän Emer Peja sagte, das Spiel sei bis zum Zeitpunkt der Attacke auf den Schiedsrichter sehr fair gewesen. Abschließend betonte er: "Es hätte niemals soweit kommen dürfen und wir müssen nochmal darüber sprechen, dass sowas nie wieder passieren darf".

FCK-Portugiesen wollten angeblich Schiedsrichter schützen

Die FCK-Protugiesen haben sich gegenüber dem SWR schriftlich zu dem Vorfall geäußert und geben an, dass sie auf den Platz gegangen seien, um den Schiedsrichter vor aufgebrachten Shqiponja-Spielern zu schützen. Danach sei es zum Gerangel zwischen beiden Mannschaften gekommen, die Lage habe sich aber nach wenigen Minuten wieder beruhigt.

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SWR