Die Polizei hat in Kaiserslautern einen 35 Jahre alten Mann festgenommen, der zu den mutmaßlichen Polizistenmorden bei Kusel Hatespeech im Internet verbreitet haben soll.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / photothek | Thomas Trutschel/photothek.de)

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Mann wegen Hatespeech nach mutmaßlichen Polizistenmorden festgenommen

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Christoph Heck
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Die Polizei hat in Kaiserslautern einen Mann festgenommen, der nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten bei Kusel im Internet Hatespeech verbreitet haben soll. Wegen seines Verhaltens nach der Festnahme droht ihm nun weiterer Ärger.

Der 35-Jährige fiel einem Polizisten in seiner Freizeit auf, als er in der Innenstadt von Kaiserslautern unterwegs war. Wie die Polizei mitteilt, habe der Beamte sich erinnert, dass der Mann per Haftbefehl gesucht wurde. Der Verdächtige soll im Internet Hasspostings zu den zwei im Januar bei Kusel getöteten Polizisten verfasst haben. Als eine Streife vor Ort eintraf, ließ sich der Mann laut Polizei widerstandslos festnehmen.

Verdächtiger klagt über Schmerzen in der Brust

Auf der Dienststelle habe er dann plötzlich über Schmerzen in seiner Brust geklagt. Er ließ sich nach Angaben der Polizei auf dem Fußboden nieder. Dabei gab er den Ermittlern gegenüber an, nicht mehr in der Lage zu sein, den polizeilichen Maßnahmen zu folgen. Der Rettungsdienst führte daraufhin ein Herz-EKG bei dem 35-Jährigen durch, konnte jedoch keine Auffälligkeiten feststellen. Auch ein Arzt habe bestätigt, dass es dem Mann gut gehe.

35-Jähriger bleibt vorerst in Untersuchungshaft

Anschließend sollte der Verdächtige in eine Zelle gebracht werden. Dabei kündigte er an, dass er überall erzählen werde, dass er von der Polizei misshandelt und gefoltert wurde. Nun werde ermittelt, ob er sich damit erneut strafbar gemacht hat. Der 35-Jährige sitzt bis auf weiteres in Untersuchungshaft.

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