Die Luchse aus dem Pfälzerwald wandern nach Frankreich. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

"Au revoir, Pfälzerwald"?

Pfälzer Luchse wandern nach Frankreich

Stand

Die Luchse, die in den vergangenen Jahren im Pfälzerwald angesiedelt wurden, breiten sich nach Angaben des Landesjagdverbandes (LJV) auch im benachbarten Frankreich aus.

Es gebe eine deutliche Wanderungstendenz der Pfälzer Luchse nach Frankreich in Richtung der nördlichen und der Zentralvogesen. Das sagte ein Sprecher des Landesjagdverbandes im Rahmen des ersten sogenannten Luchs-Parlamentes. Mit dabei waren Vertreter aller am Thema Luchs beteiligten Interessensgruppen, sowie von Behörden und Kommunen.

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Luchsbotschafter gesucht

Dabei ging es in erster Linie um Neuigkeiten zur Verbreitung und zum Verhalten der Luchse in der Region. Außerdem wurde ein neues Projekt vorgestellt: "Luchsland Rheinland-Pfalz". Dabei arbeiten der Landesjagdverband (LJV), das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) und die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) zusammen. Ziel ist es unter anderem, die Jäger rund um das Thema Luchs weiterzubilden und ein Netzwerk ehrenamtlicher Luchsbotschafter aufzubauen. Diese sollen, so der LJV, in den von Luchsen besiedelten Gebieten als Fürsprecher für die Tiere auftreten und über ihre Verhaltensweisen informieren.

Jäger sollen KLUWO beim Datensammeln unterstützen

Das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO), das seinen Sitz in Trippstadt hat, überwacht die Luchse und deren Bewegungsmuster unter anderem mit Hilfe von Sendern, die die Tiere, bevor sie ausgesetzt wurden, bekommen haben. Dennoch ist es wichtig, dass die Forscher auch über Luchssichtungen informiert werden. Dabei sollen die Jäger behilflich sein. Denn nur mit möglichst vielen Daten zum Vorkommen des Luchses ist es möglich, Prognosen zum Verhalten der Tiere und möglicher künftiger Populationsgrößen zu erstellen.

Überwachung der Luchse auch in Frankreich

Nach Ansicht der Teilnehmer des Luchs-Parlamentes ist es wichtig, auch auf der französischen Seite eine systematische Überwachung der Luchse in Frankreich zu organisieren. Das soll unter anderem mit Fotofallen geschehen. Diese kleinen Kameras werden im Wald angebracht. Ausgelöst werden sie zumeist, wenn sich ein Tier der Kamera auf eine bestimmte Distanz nähert. Auf diese Weise ist es möglich, die scheuen Luchse zu beobachten.

Junge Luchse (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Mindestens 18 Jungtiere aus neun Würfen hat es bereits im Pfälzerwald gegeben. Von den jungen Luchsen wandern offenbar auch einige nach Frankreich weiter.

Von 2016 bis 2021 wurden im Pfälzerwald insgesamt 20 Luchse aus der Slowakei und aus der Schweiz freigelassen. Seitdem konnten die Forscher mindestens 18 Jungtiere aus neun Würfen nachweisen.

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SWR