Die größten Probleme sind Corona und die Ferienzeit. Das sagt Heinz-Jürgen Thomeczek von der Deutschen Post. Viele der Zusteller seien momentan mit ihren Familien im Urlaub, andere hat das Coronavirus erwischt.
Zustellung im Landkreis Kaiserslautern dauert teilweise bis zu einer Woche
Weil aktuell deutlich weniger Postboten unterwegs seien als benötigt werden, müssen viele Menschen lange auf ihre Post warten. Besonders betroffen von den Engpässen ist momentan der Landkreis Kaiserslautern. In Katzweiler, Otterberg, Otterbach oder auch Rodenbach warten die Bewohner zur Zeit teilweise bis zu einer Woche auf ihre Briefe.
Eine Leserin schreibt, dass in Schallodenbach sogar schon seit zwei Wochen die Briefkästen leer bleiben würden. "Das Verständnis hierfür kommt langsam an seine Grenzen", erklärt die Frau, gerade weil die Post weder telefonisch noch per E-Mail zu erreichen sei.
Martina Stein, die Bürgermeisterin aus Otterberg, erzählt auf Nachfrage, dass es ihr bereits aufgefallen sei, dass sie seit mehreren Tagen schon keine Post mehr bekommen habe. Dem schließt sich auch Stefan Kölbel an. Er ist der Ortsbürgermeister von Otterbach. Auch bei ihm sei der Briefkasten länger schon leer. Allerdings zeigt er Verständnis für die Situation der Deutschen Post. "Vielen Unternehmen ergeht es im Moment ja ähnlich. Die Coronazahlen steigen drastisch an und viele Mitarbeiter, die jetzt im Urlaub sind, kommen positiv getestet zurück."
Es gibt zu wenig Aushilfen in der Westpfalz
Verstärkt wird das Problem noch durch zu wenige Aushilfen. Heinz-Jürgen Thomeczek sagt, dass es in den Sommermonaten immer mal wieder zu Engpässen komme. Diese könnten aber normalerweise durch studentische Aushilfen aufgefangen werden. Aber auch viele Aushilfen fallen aktuell wegen einer Coronaerkrankung aus. Das erschwere die Situation zusätzlich.
Viele freie Stellen bei der Deutschen Post
Um dem Problem langfristig entgegenzuwirken, ist die Deutsche Post, besonders in und um Kaiserslautern, auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, erklärt Thomeczek. Es gebe viele offene Stellen, die Nachfrage von Bewerbern sei aber verhalten. Er vermutet, dass es daran liegt, dass die Arbeit als Postbote zu negativ wahrgenommen wird. Es stimme zwar, dass man bei Wind und Wetter unterwegs sein muss um die Post auszutragen, aber die Bezahlung wäre sehr ordentlich, sagt Heinz-Jürgen Thomeczek.
Post sucht Personal Meinung: Wenn der Postmann gar nicht klingelt
Briefe kommen in vielen Regionen derzeit nur noch mit großer Verspätung an. Der Deutschen Post läuft das Personal davon, kein Wunder bei den Arbeitsbedingungen, meint Kirsten Tromnau.
Deutsche Post entschuldigt sich für Unannehmlichkeiten
Heinz-Jürgen Thomeczek entschuldigt sich für die entstandenen Unannehmlichkeiten. Er versichert, alles zu tun, um die Situation schnellstmöglich wieder zu entspannen. Damit bald alle Menschen in der Westpfalz wieder pünktlich ihre Post erhalten können.