Gottesdienst in Kusel für erschossene Polizisten (Foto: SWR)

Ökumenische Trauerfeier in Kusel

Emotionaler Abschied von erschossenen Polizisten

Stand

In Kusel ist am Donnerstagabend in einem ökumenischen Gottesdienst der zu Beginn der Woche getöteten Polizistin und ihres Kollegen gedacht worden.

Wegen der aktuellen Corona-Verordnung waren nur gut 100 Trauernde in der Kirche zugelassen. Darunter Familienangehörige, Freundinnen und Dienstkollegen der getöteten Polizistin und ihres Kollegen. Auf dem Marktplatz vor der Stadtkirche in Kusel verfolgten rund 700 Menschen die Übertragung des Gottesdienstes. Dort galt die Maskenpflicht.

Viele stille Momente während des Gottesdienstes in Kusel

Bezirkskantor Tobias Markutzik eröffnete den Gottesdienst um 19 Uhr mit Klavier und Gesang. Anschließend sprachen Dekan Lars Stetzenbach, Notfallseelsorgerin Christel Wolf und Pfarrerin Isabell Aulenbacher vor dem Altar der Stadtkirche.

"Die Geschehnisse, die Fassungslosigkeit, die Trauer, die Wut und das Erschrecken der letzten Tage bringen wir vor Gott. Wir bitten ihn darum, dass er uns zur Ruhe kommen lässt, dass er uns die Kraft gibt, im Miteinander das Leben und unsere Zukunft vertrauensvoll zu gestalten“, so Christel Wolf.

"Die Lebenslichter von Yasmin und Alexander sind brutal erloschen"

Dekan Lars Stetzenbach ergänzte: "Am frühen Montagmorgen ist Schreckliches passiert. Die Lebenslichter von Yasmin und Alexander sind brutal erloschen." Und Pfarrerin Isabell Aulenbacher sagte: "Worte vermögen oft nicht auszudrücken, wie es uns geht, was wir empfinden. Deshalb wollen wir auch miteinander schweigen, die Stille aushalten und so uns gegenseitig wahrnehmen und stützen." In der Folge erloschen zwei Kerzen im Altarraum - symbolisch für das Leben der beiden Erschossenen.

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"You'll never walk alone" zum Abschluss des Gottesdienstes

Mit der Weitergabe eines Kerzenlichtes unter den Gottesdienstbesuchern, dem "Vaterunser" und einem Gebet durch Pfarrerin Sabine Schwenk-Vilov neigte sich die Gedenkfeier dem Ende zu. "Wenn wir jetzt rausgehen, dann nehmen wir unsere Kerzen mit. Immer wenn wir eine Kerze entzünden, wird das Dunkel ein bisschen heller. Immer wenn wir respektvoll miteinander umgehen, wird die Welt etwas wärmer. Immer wenn wir von Yasmin und Alexander erzählen, werden sie ihren Platz in unseren Herzen erhalten", so Schwenk-Vilov. Zum Abschluss des Trauergottesdienstes erklang das Lied "You'll never walk alone", gefolgt von einem Moment der Stille.

Gottesdienst für getötete Polizisten in Kusel  (Foto: SWR)
Lichteraktion für getötete Polizistin und Polizisten

Auch Trauerfeier bei der Polizei und landesweite Schweigeminute

Auch die rheinland-pfälzische Polizei wird noch mit einer Trauerfeier Abschied von ihren getöteten Kollegen nehmen. An der Feier werden Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Innenminister Roger Lewentz (SPD) teilnehmen. Sie wird am Freitag unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Landesregierung plant zudem einen offiziellen Trauerakt - Ort und Zeit stehen aber noch nicht fest. Außerdem findet am Freitag um 10 Uhr eine landesweite Schweigeminute statt.

Die 24-jährige angehende Polizistin und ihr 29-jähriger Kollege waren am frühen Montagmorgen bei einer Routine-Kontrolle in der Nähe von Ulmet erschossen worden. Zwei Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die beiden Verdächtigen in dem Waldstück gewildert haben. Mit der Tötung der Polizisten hätten sie die Wilderei vertuschen wollen.

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SWR