Krankenhäuser in der Westpfalz in der Krise

Personalnot und medizinische Einschränkungen: Kliniken sind am Limit

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Die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser ist angespannt und die medizinische Versorgung muss vielerorts eingeschränkt werden. Probleme, die auch im Westen der Pfalz akut sind.

Städtisches Krankenhaus Pirmasens (Foto: SWR)
Das Städtische Krankenhaus Pirmasens leidet derzeit massiv unter Personalmangel.

"Es fehlt massiv Personal!",sagt der Geschäftsführer des städtischen Krankenhauses in Pirmasens, Martin Forster. Alleine im Bereich der Pflege fehlten derzeit etwa 50 Mitarbeiter. Dazu kämen zu wenig Ärzte und zu wenig labor- und röntgentechnische Assistenten. Aber es sei im Augenblick kaum möglich, Fachkräfte zu bekommen. Dazu komme, dass der Krankenstand an seinem Haus im Moment sehr hoch sei. Das alles führe dazu, so Forster, dass die medizinische Versorgung in Pirmasens eingeschränkt werden müsse. So seien beispielsweise nur drei Operationssäle in Betrieb. Im Normalfall werde aber in vier bis fünf Sälen operiert.

Hoher Behandlungsbedarf in und um Pirmasens stützt Krankenhaus

Durch die Coronakrise hätten sowieso schon viele Operationen verschoben werden müssen, sagt Forster. Dadurch, dass nun nicht alle OP-Säle in Betrieb seien, entstehe ein massiver Patientenstau. Und weniger, beziehungsweise verschobene, Behandlungen können nicht nur für die Patienten zum Problem werden, sondern auch für das Krankenhaus. Denn weniger Behandlungen seien gleichbedeutend mit weniger Erlösen. Gleichzeitig habe das Krankenhaus Glück, dass in der Region der Behandlungsbedarf sehr groß sei.

Krankenhaus in Pirmasens will mehr Personal einstellen

Sein Haus könne es sich allerdings leisten, das Jahr 2023 mit einem finanziellen Defizit abzuschließen, weil in den Jahren zuvor gut gewirtschaftet worden sei, erklärt Forster. Daher sei sein primäres Ziel, die derzeitige Personallage zu stabilisieren und perspektivisch auch auszubauen.

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