Schild am Eingang eines Klinikums (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa | Uwe Anspach)

Mutmaßlicher Missbrauchs-Skandal

Kommission: Klinikleitung in Homburg hat Missbrauchsfälle vertuscht

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Die Kommission zur Aufarbeitung mutmaßlicher Missbrauchsfälle am Uniklinikum Homburg hat ihren Bericht vorgelegt. Mit verheerenden Ergebnissen für die Klinik.

In ihrem Abschlussbericht zählt die Kommission laut einem Bericht des Saarländischen Rundfunks mehr als 80 mutmaßliche Missbrauchsfälle auf. Der Kommissionsleiter sagte, es habe eine "Kultur des Vertuschens und Nicht-Reagierens" von Seiten der Verantwortlichen in der Klinikleitung gegeben.

Klinikleitung in Homburg hat zehn Jahre geschwiegen

Der Assistenzarzt am Uni-Klinikum des Saarlandes in Homburg soll zwischen 2010 und 2014 medizinisch nicht erforderliche intime Behandlungen an Kindern vorgenommen haben. Obgleich die Klinik Hinweise auf die pädophile Neigung des Mannes gehabt haben soll, habe sie die Eltern der Kinder nicht darüber informiert. Erst 2014 hat die Klinik den inzwischen verstorbenen Assistenzarzt angezeigt, 2019 sind die Fälle dann öffentlich bekannt geworden. Zuvor soll die Klinikleitung aber mindestens zehn Jahre lang von den Missbrauchsfällen gewusst haben.

Homburg

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Die Kommission zur Aufarbeitung mutmaßlicher Missbrauchsfälle am Uniklinikum Homburg hat ihren Bericht vorgelegt. Die Experten stellen der Klinik ein verheerendes Zeugnis aus.

Entschädigung für die Opfer aus Homburg

Ein Disziplinarverfahren gegen den Leiter der Klinik wurde laut dem Bericht eingestellt. Der Klinikdirektor habe die Uniklinik freiwillig verlassen. Eine Anklage gegen den Assistenzarzt an der Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde nicht erhoben, da der Mann verstorben ist. Es sei nun wichtig, den Opfern über eine unabhängige Clearingstelle Wiedergutmachung zu leisten, zumal viele der Patienten des Assistenzarztes noch immer unter dessen sexuell motivierten Untersuchungsmethoden litten und bis heute Arztbesuche verweigerten.

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SWR