Marcus Siebert rammt den Spaten in den feuchten Boden. Um den Förster herum steht die siebte Klasse der Integrierten Gesamtschule Otterberg. Noch sind die Schülerinnen und Schüler etwas müde und ärgern sich, dass sie im Matsch stehen, hier mitten im Wald bei Niedermohr im Kreis Kaiserslautern. Doch dann drückt Förster Siebert einem dem Schüler, Süleiman, eine Schippe in die Hand: "Versuch du es mal, kannst nichts falsch machen."
Schulklasse will im Kreis Kaiserslautern 1.000 Bäume pflanzen
Unterricht – heute mal anders. Statt ins Klassenzimmer geht es für die Kinder am Morgen in den Wald. Beziehungsweise dorthin, wo mal ein Fichtenwald stand. Doch die Nadelbäume wurden gefällt, weil sie durch Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall abgestorben waren.
Um den Wald neu aufzuforsten – und zwar mit dem richtigen Baum-Mix – benötigen private Waldbesitzer häufig Unterstützung, weiß Andrea Thoma. Die Gründerin der gemeinnützigen Firma MyReforest sammelt für Aufforstungsprojekte wie dieses Geld von Stiftungen oder anderen Spendern.
Knapp 40.000 Bäume seien durch die Projekte von MyReforest schon in den Boden gekommen, sagt Thoma. Die gespendeten Bäume werden im Rahmen von Betriebsausflügen oder, in diesem Fall, Schul-Exkursionen gepflanzt.
Und das im ganz großen Stil. Insgesamt wollen die Schüler in Niedermohr 1.000 Bäume pflanzen: darunter Spitzahorn, Esskastanie, Speierling und Vogelkirsche.
Förster hilft Schülern aus Otterberg beim Einpflanzen der Bäume
Hilfe bei der Aufforstungsaktion bekommen die Schülerinnen und Schüler von Förstern wie Marcus Siebert. Er und seine Kollegen erklären den Schülern, auf was sie beim Einpflanzen achten sollen und warum es wichtig ist, den Wald mit unterschiedlichen Baum-Arten zu verjüngen.
Nach anfänglicher Skepsis sind die jungen Naturschützer mit viel Elan dabei. "Am Anfang dachten wir, es wird langweilig", sagt Kira, Schülerin der IGS Otterberg. Doch nach und nach stellen sich bei den Schülerinnen und Schülern Erfolgserlebnisse ein.
Manche der Kinder überbieten sich regelrecht gegenseitig mit der Anzahl der Bäume, die ihr Team gepflanzt hat.
"Es war sehr gut!", sagt Lukas nach getaner Arbeit. "Es hilft der Natur und deshalb mach ich's gerne."