Gaszähler - die Energieanbieter in der Westpfalz warten mit Preiserhöhungen noch ab (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul)

Folgen des Ukraine-Krieges

Höhere Energiepreise im Westen der Pfalz? Noch nicht - aber...

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Verbraucher im Westen der Pfalz fürchten angesichts des Ukraine-Krieges höhere Preise für Strom und Gas. Die Versorger beobachten den Markt sehr genau.

Seit Jahresbeginn haben sich die Preise am Strommarkt, von dem die Anbieter in der Westpfalz ihren Strom beziehen, nach Angaben der Stadtwerke Kaiserslautern verdreifacht. Ähnliches gilt für den Gaspreis: Dieser habe schon Ende des vergangenen Jahres ein Rekordhoch erreicht - und ist seit Beginn des Ukraine-Krieges nochmal angestiegen.

Viele neue Kunden für Energieanbieter im Westen der Pfalz

Hinzu kommt, dass die Energieversorger in der Region viele Kunden in der Grundversorgung aufnehmen mussten, die von Billiganbietern gewechselt sind, weil diese einfach die Versorgung einstellten. Allein in Kaiserslautern sprechen die Stadtwerke von einer vierstelligen Zahl. Die Stadtwerke mussten also mehr Strom und Gas einkaufen - auf Märkten mit Preisen auf Rekordhoch.

Bedeutet das jetzt für die Verbraucher, dass sie künftig in der Westpfalz mehr für Strom und Gas zahlen müssen? Noch nicht, sagen die Unternehmen. Sie hätten ihre Preise langfristig kalkuliert - über eine Anpassung wird meistens erst im Herbst diskutiert. Zum 1. Juli soll außerdem die EEG-Umlage für neue Energien wegfallen. Das könnte den Strompreis zumindest etwas drücken - die Anbieter aus der Westpfalz wollen die Senkung auch an ihre Kunden weiter geben, sagen zum Beispiel die Pfalzwerke.

Kommt eine Preiserhöhung für Strom und Gas Anfang 2023?

Die Energieanbieter beobachten die Märkte sehr genau. "Die Kombination aus höheren Börsen-Einkaufspreisen und steigendem CO2-Preis lässt sich trotz unserer sehr vorausschauenden Einkaufsstrategie und unserem umsichtigen Wirtschaften nicht vollständig auffangen", heißt es zum Beispiel von Seiten der Stadtwerke Kaiserslautern. Die Stadtwerke Pirmasens haben gerade erst zum 1. April die Preise für Strom und Gas um fünf beziehungsweise acht Prozent erhöht.

Es gebe für die weitere Entwicklung der Preise für die Verbraucher zu viele Unwägbarkeiten - deswegen lasse sich nicht voraussagen, wie sich die Preise in Zukunft entwickeln werden. Wie verhalten sich die Energiebörsen? Wird es ein Embargo gegen Russland geben? Wird es Engpässe in der Versorgung geben? Antworten auf diese Fragen haben die Energieversorger aus der Westpfalz auch nicht. Zumindest die Stadtwerke Pirmasens sagen aber heute schon, dass es wahrscheinlich ist, dass die Preise für Strom und Gas zu Beginn des Jahres 2023 erneut angehoben werden müssen.

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SWR