Der Winter rückt näher und damit auch die Frage nach dem Heizen. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sorgen sich immer mehr Menschen, ob genug Ressourcen zum Heizen da sind und ob man es sich noch wird leisten können. Da liegt die Idee nicht fern, mit Holz zu heizen, wenn man einen entsprechenden Ofen oder Kamin hat.
Brennholzpreis in der Westpfalz stark gestiegen
In der Pfalz ist der Brennholzpreis im Laufe eines Jahres um 30 bis 100 Prozent angestiegen. Dabei wollen Waldbesitzer gar nicht primär Brennholz erzeugen. Das Holz werde hauptsächlich für die Weiterverarbeitung für beispielsweise Möbel verwendet, sagt Wolfgang Schuh, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes für Rheinland-Pfalz. Brennholz sei ein Nebenprodukt, das vor allem bei der Waldpflege entstehe: Über die Jahre werden Bäume raus genommen, damit andere besser wachsen können.
Aber: Der Diebstahl von Brennholz ist für die Waldbesitzer eine ärgerliche Sache und schlägt bei den aktuellen Brennholzpreisen doch auf die Tasche.
Mögliche Maßnahmen gegen Diebstähle im Pfälzerwald
In der Westpfalz wächst die Sorge unter den Waldbesitzern, dass es zu vermehrten Diebstählen kommen könnte, sagt Wolfgang Schuh vom Waldbesitzerverband. Die Waldbesitzer können sich vor Diebstählen schützen, indem sie das Holz möglichst kurz lagern. An bekannten und exponierten Stellen werde besonders auf Diebe geachtet.
Organisierten Diebstählen könne mithilfe von Schranken ein Riegel vorgeschoben werden, damit keine Fahrzeuge das Holz abtransportieren können. Aktuell werden aber noch nicht mehr Schranken gebaut, weil sowieso schon einige vorhanden seien. Neue Schranken behindern außerdem den Waldbesitzer selbst und kosten zwischen 500 und 1.000 Euro.
Keine GPS-Sender bei Brennholz im Pfälzerwald
Bei wertvollen Hölzern nutzen die Besitzer häufig GPS-Sender, die an den Stämmen angebracht werden, damit man sie bei einem Diebstahl wiederfinden kann. Diese kämen dagegen laut Wolfgang Schuh bei Brennholz eher weniger infrage. Die Stämme seien meist zu dünn, um überhaupt einen Peilsender anbringen zu können.
"Das Problem ist ein unterentwickeltes Rechtsverständnis. Jeder kann den Wald betreten und viele glauben, der Wald gehöre niemandem. Aus dem Garten des Nachbarn klaut man ja auch kein Holz, das ist im Prinzip das Gleiche."
Forstamt Kaiserslautern: Noch keine Zunahme von Diebstählen
Auch die Forstämter in Rheinland-Pfalz sind für die Problematik sensibilisiert. Um den Holzdieben allerdings keinen taktischen Vorteil zu verschaffen, sollen die konkreten Maßnahmen gegen Diebstähle geheim bleiben. Aktuell kann das Forstamt Kaiserslautern noch keine starke Zunahme von Diebstählen feststellen.
Doch die Lage werde beobachtet, wenn im Oktober die Holzschlag-Saison losgeht. Im Januar könne dann beurteilt werden, ob es auch hier zu vermehrten Holzdiebstählen gekommen sei.