Wie lassen sich Großveranstaltungen gegen Amokfahrten und Terroranschläge mit Fahrzeugen effektiv schützen? Die Stadt Kaiserslautern als Veranstalterin von Mai- und Oktoberkerwe, Weihnachtsmarkt und Altstadtfest will in Sachen Sicherheit jetzt nachrüsten.
Kaiserslautern will nach Anschlag von Magdeburg Konzepte anpassen
Nach Anschlägen wie dem in Magdeburg würden Sicherheitsbehörden die bisherigen Anti-Terror-Maßnahmen anders einschätzen, führt die Lauterer Verwaltung aus. "Die bisherigen Sicherungsmaßnahmen gegen Überfahrtaten werden nunmehr als nicht mehr ausreichend eingestuft", teilt die Stadt mit.
In seiner Sitzung am Montag hat der Stadtrat den Plänen der Verwaltung zugestimmt, 20 "mobile, manuell bedienbare Fahrzeugsperren" beziehungsweise Anti-Terror-Sperren anzuschaffen. Kostenpunkt: 300.000 Euro, inklusive Lagerung und Transport.
Rettungskräfte sollen durch Sperren hindurch gelassen werden
In der Stadtratssitzung führte Oberbürgermeisterin Beate Kimmel aus, diese Sperren sollten es im Notfall Rettungskräften ermöglichen, schnell durchgelassen zu werden. Unbefugte sollten mit ihrem Fahrzeug aber nicht in die Nähe der Veranstaltung kommen können.
Wie genau die Sperren funktionieren und wie sie aussehen werden, das kann die Stadt auf Anfrage noch nicht mitteilen – die Ausschreibung für die Sperren laufe noch.
Nach Anschlag in Magdeburg Schausteller auf Weihnachtsmarkt Kaiserslautern: weniger Besucher nach Amokfahrt
Auf dem Weihnachtsmarkt in Kaiserslautern sind die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden. Grund ist die Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, bei der mehrere Menschen getötet und verletzt worden waren.
Diese sollen schon demnächst bei der Maikerwe zum Einsatz kommen. In der Sitzung haben sich Stadtratsmitglieder auch dafür eingesetzt, dass die Sperren an andere Kommunen oder Veranstalter ausgeliehen oder vermietet werden können. Bis auf die AfD-Fraktion haben alle Ratsmitglieder für die Anschaffung der Sperren gestimmt.
AfD hält Anschaffung der Sperren für "unnötig"
Warum die AfD dagegen ist, erklärt Fraktionsvorsitzender Dirk Bisanz so: Auch seine Fraktion wolle, dass Volksfeste geschützt werden. Doch in Zeiten, in denen die klamme Stadt die Grundsteuer erhöhen muss, würden die 300.000 Euro hier "unnötig" ausgegeben. Schließlich könne die Stadt beispielsweise Fahrzeuge der Stadtbildpflege als Blockade vor der Maikerwe einsetzen.