Ziel der Kontrollen ist es nach Angaben der Stadtbildpflege, weniger Verunreinigungen im Bioabfall zu haben und somit die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde zu verbessern. Intensivere Kontrollen gebe es bereits seit April. Befinden sich falsche Inhalte in der Tonne, gab es bislang einen gelben Hinweis-Aufkleber.
Falsch gefüllte Biotonnen werden nicht mehr geleert
"Diese Kontrollen haben gezeigt, dass etwa jede dritte Tonne falsche Inhalte enthält. Die Qualität der Bioabfälle muss also noch deutlich steigen“, sagt Bürgermeister und Werkdezernent Manfred Schulz (CDU). Um das voranzutreiben, werden nun falsch gefüllte Biotonnen nicht mehr geleert. Das hatte die Stadt bereits im April angekündigt. "Dem regulären Abfuhr-Team fahren qualifizierte Mitarbeitende voraus, die jede einzelne Biotonne kontrollieren. Behälter, die stehen bleiben, werden dokumentiert und mit einem roten Aufkleber versehen“, so Werkleiterin Andrea Buchloh-Adler.
Der rote Aufkleber weise auf die fehlerhafte Befüllung hin und erkläre zudem, wie mit den nicht geleerten Tonnen umzugehen ist. Diese müssen wieder zurück auf den Standplatz gestellt werden. Die Nutzerinnen und Nutzer der Tonne können laut Stadtbildpflege entweder bis zur nächsten Bioabfuhr alle falschen Inhalte entfernen oder den Inhalt der Tonne kostenpflichtig als Restmüll entsorgen lassen.
Aus Bioabfall entstehen Biogas und Komposterde
Aus den Bioabfällen, die in der Küche oder im Garten anfallen, entstehen Biogas und Komposterde. Aber nur "reiner Bioabfall" könne auch zu sauberem Kompost werden, so die Stadtbildpflege. Wenn beispielsweise Plastiktüten zu Mikroplastik zerfallen, könnten diese nicht mehr ausreichend aus dem Kompost gesiebt werden. Die Folge: Mikroplastik lande auf Beeten und Feldern und könne schließlich in die Nahrung gelangen.
Hinzu komme eine neue Bioabfallverordnung zum 1. Mai 2025 mit deutlich geringeren Kontroll- und Grenzwerten. Falsche Inhalte nachträglich in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen auszusortieren, sei sehr aufwändig. "Das Verfahren ist teuer und zudem ist es trotz modernster Technik nicht möglich, falsche Inhalte restlos zu entfernen", teilt die Stadtbildpflege mit.
Kompostierbare Plastiktüten sollen auch nicht in die Biotonne
Sie weist zudem darauf hin, dass sogenannte kompostierbare Plastiktüten und -produkte nicht in die Biotonne gehören. Diese würden sich während der Prozesse in den Vergärungs- und Kompostierungsanlagen zu langsam zersetzen und nicht sicher vollständig biologisch abgebaut.