Westpfälzer Kommunen, Zukunftsregion Westpfalz und das Westpfalz-Klinikum wollen jungen Menschen ein deutschsprachiges Medizinstudium in Ungarn ermöglichen.

Start zum Wintersemester 2023/24

Gefragte Initiative in der Pfalz: Mehr als 70 Bewerbungen für Medizinstudium in Ungarn

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Das Interesse ist groß: Mehr als 70 Bewerbungen liegen für ein Medizinstudium in Ungarn vor. Ein solches ermöglicht eine Westpfälzer Initiative 16 jungen Menschen.

Die ersten Zusagen seien bereits erteilt, berichtet eine Sprecherin der Kreisverwaltung Donnersbergkreis dem SWR. Insgesamt seien 76 Bewerbungen eingegangen. "Das Interesse an einem Medizinstipendium über unser Programm ist sehr groß. Dies zeigen nicht nur die eingegangen Bewerbungen, sondern auch die vielen Anfragen, die uns bisher erreicht haben", teilte die Sprecherin mit.

Im Westen der Pfalz finden Hausärzte keine Nachfolger

Die Oberbürgermeister und Landräte aus der Westpfalz hatten im Frühjahr ein Programm ins Leben gerufen, um motivierten jungen Menschen ein Medizinstudium zu ermöglichen. Der Grund: Gerade in ländlichen Regionen finden immer mehr Hausärzte keinen Nachfolger und geben daher ihre Praxen auf, wenn sie in Pension gehen.

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Die Kommunen versuchen zwar Abhilfe zu schaffen und zum Beispiel medizinische Versorgungszentren einzurichten. Junge Ärzte zu überzeugen, aufs Land zu gehen und hier beispielsweise Hausarzt zu werden, ist jedoch schwer.

Auch Westpfalz-Klinikum und Zukunftsregion Westpfalz dabei

Das soll mit der Initiative "Ärzte für die Westpfalz" gelingen. Dafür haben die Landkreise Kaiserslautern, Kusel, Donnersbergkreis, Südwestpfalz, Bad Kreuznach, die Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Zukunftsregion Westpfalz und das Westpfalz-Klinikum einen Verein gegründet. Über diesen wiederum sollen ab dem kommenden Wintersemester 16 Stipendien für ein deutschsprachiges Medizinstudium an der Universität Pécs in Ungarn vergeben werden, wie der Donnersberger Landrat Rainer Guth (parteilos) sagt. Und das ohne Zulassungsbeschränkung.

Schon länger Partnerschaft mit Universität in Ungarn

Ausgesucht haben die Landräte und Oberbürgermeister aus der Westpfalz die Universität in Ungarn aus einem bestimmten Grund: Das Westpfalz-Klinikum arbeitet nach Angaben seines Geschäftsführers schon länger mit der Uni in Pècs zusammen.

Bedingung für die Studienförderung: Die künftigen Mediziner sollen nach dem Studium als Ärztin oder Arzt für mindestens drei Jahre in dem Gebiet der beteiligten Kommunen tätig sein.

Bewerber stammen auch aus dem Westen der Pfalz

Nach Angaben der Sprecherin der Kreisverwaltung stammen viele Bewerber aus der Region. Aber auch aus anderen Bundesländern gebe es Bewerbungen. Ein Gremium sei derzeit dabei, die Stipendiaten auszuwählen. "Erste Zusagen wurden bereits schriftlich erteilt. Bei manchen Bewerbungen muss noch eine Entscheidung getroffen werden", berichtet die Sprecherin.

Sofern gewünscht, soll den jungen Menschen auch bei den ersten Schritten in Ungarn geholfen werden, beispielsweise, wenn es um die Wohnungssuche geht. Zudem sei ein Treffen aller Stipendiaten noch vor dem Semesterbeginn in der Planung. "Die ersten Stipendiaten wissen bereits voneinander und können sich so gegebenenfalls auf eine gemeinsame Wohnungssuche begeben", sagte die Sprecherin des Donnersbergkreises.

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