Früher ein idyllischer Weiher im Wald, heute eine trostlose Pfütze. Der Jagdhausweiher bei Kaiserslautern im Westen der Pfalz ist eines der Gewässer in Rheinland-Pfalz, das sich in den letzten Jahren stark verändert hat. Das ging aus einer ARD – Umfrage zum Thema Wassermangel hervor. Der Jagdhausweiher wurde hierbei besonders oft genannt.
Fritz Compter gehört das Waldstück, auf dem sich der Weiher befindet. Er weiß noch, wie der Weiher zu besseren Zeiten ausgesehen hat. Eine blühende Landschaft mit vielen, teils auch seltenen, Pflanzen. Inzwischen ist alles ausgetrocknet und von Gras und Unkraut verdrängt worden. Seit 1838 ist das Land mit dem Weiher in Familienbesitz. Seine Vorfahren waren allesamt Müller. Jetzt steht er vor einer großen Pfütze und wünscht sich, den Weiher für die Nachwelt zu erhalten zu können.
Warum ist der Weiher ausgetrocknet?
Die Meinungen, warum der Weiher fast komplett ausgetrocknet ist, gehen auseinander. Fritz Compter kämpft zusammen mit Wolfgang Nägle vom Naturschutzverein Pollichia schon seit Jahren um den Erhalt des Weihers. Für beide ist die Sache klar.
Es liegt an den sogenannten Tiefwasserbrunnenpumpen. Durch das Abpumpen von zu viel Trinkwasser, trockne die Region aus. Konkret gehe es beim Jagdhausweiher um die Bohrung im Aschbachtal. Seit rund sechs Jahren sei der Aschbach versiegt. Es komme kein Zulauf mehr. Die Quellen in Tal seien auch trocken. Die Stadt Kaiserslautern hingegen sieht die Ursache in den zu geringen Regenmengen und den klimabedingten Trockenphasen der letzten Jahre.
„Schönstes Moor in Rheinland-Pfalz unwiederbringlich zerstört“
Wolfgang Nägle vom umweltverein Pollichia beobachtet den Weiher mit dem angeschlossenen Moor schon seit rund 45 Jahren. Damals war der pensionierte Lehrer mit Schulklassen vor Ort um seltene Pflanzen zu studieren. Für ihn und seine Vereinskollegen war es das „schönste Verlandungsmoor in Rheinland-Pfalz“. Davon ist heute nichts mehr übrig. Auch wenn der Weiher wieder befüllt werden würde, das Feuchtbiotop mit seinem Pflanzen- und Artenreichtum sei unwiederbringlich zerstört, erklärt Nägle. Besonders traurig sei, dass es den Weiher bereits seit rund 800 Jahren gab, bevor er in den letzten vier Jahren ausgetrocknet ist.
Ideen, um Weiher in der Pfalz zu erhalten
Der Weiher soll langfristig erhalten bleiben. Darin sind sich Besitzer und Umweltvereine einig. Es gibt bereits Ideen, wie das gewährleistet werden könnte. Rund ein Kilometer vom Weiher entfernt steht ein altes Pumpenhaus. Von hier aus könnte man, laut Wolfgang Nägle, relativ kostengünstig Rohre verlegen und den Weiher mit Hilfe eines kleinen Bachlaufs wieder auffüllen. Ob diese oder weitere Ideen auf offene Ohren stoßen bei den zuständigen Stellen in Kaiserslautern, sei seiner Meinung nach aber fraglich.