Die Gewerkschaft IG Metall droht mit Streik (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod)

Dritte Verhandlungsrunde gescheitert

IG Metall Kaiserslautern droht mit massivem Warnstreik

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Susanne Kimmel
Bild von Susanne Kimmel, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern (Foto: SWR)

Im Tarifstreit mit den Arbeitgebern hat die Gewerkschaft IG Metall die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks aufgerufen. Alleine in der Westpfalz könnten mehr als 4.000 Beschäftigte in den Warnstreik treten.

Die dritte Tarif-Verhandlungsrunde für die Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte ist am Donnerstag ohne Ergebnis beendet worden. Die Arbeitgeber hätten ein völlig unzureichendes Angebot unterbreitet, teilte IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger mit. Damit stehen die Zeichen auf Streik.

Gewerkschaft bezeichnet Angebot der Arbeitgeber als "Almosen"

Die Arbeitgeber hätten eine Einmalzahlung von 100 Euro pro Monat für die nächsten 30 Monate in Aussicht gestellt. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn. Die Verhandlungsrunde ist damit gescheitert. Am Wochenende würden unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht die Warnstreiks beginnen. Betriebe im Westen der Pfalz seien jedoch anfangs nicht betroffen, sagte ein Gewerkschafts-Sprecher.

IG Metall Kaiserslautern will sich an Warnstreik beteiligen

Das kann sich aber schnell ändern. Die IG Metall Kaiserslautern hatte am Donnerstag gemeinsam mit den Betriebsräten von Opel, John Deere, General Dynamics und Adient angekündigt: Sollten die Arbeitgeber nicht endlich ein Angebot vorlegen, wird gestreikt. Dieser Fall ist nun eingetreten. Wann es in der Westpfalz Warnstreiks gibt, ist derzeit nicht bekannt. Zunächst hat die Gewerkschaft einen Streik in einem Betrieb in Andernach angekündigt.

Friedenspflicht der IG Metall endet: Warnstreiks drohen

Wenn auch in der Westpfalz gestreikt wird, könnten in zwölf Betrieben der Metall- und Elektroindustrie die Arbeit still stehen. Die Beschäftigten seien bereit, betonten die Betriebsratsvorsitzenden beim gemeinsamen Termin in Kaiserslautern.

Die IG Metall Kaiserslautern fordert eine Lohnerhöhung (Foto: SWR)
Die Betriebsratsvorsitzenden von Opel, Adient, John Deere und General Dynamics fordern gemeinsam mit der IG Metall Kaiserslautern acht Prozent mehr Lohn. Sonst drohen Warnstreiks.

"Die Beschäftigten sind es, die den Karren während der Corona-Pandemie durch den Dreck gezogen haben."

Die Stimmung unter den Beschäftigten in Rockenhausen sei aufgeheizt, erklärt etwa Adient-Betriebsratschef Ulrich Böttcher. Sie würden zu Recht- sagen: "Wir sind die, die den Karren zweieinhalb Jahre lang durch den Dreck gezogen haben." Damit spielt Böttcher auf die wegen der Corona-Pandemie verhängte Kurzarbeit an. Nun sei es an der Zeit, dass die Geschäftsführung den Mitarbeitern wieder finanzielle Zugeständnisse mache.

Warnstreiks von bis zu 24 Stunden - Opel Kaiserslautern wäre dabei

Die IG Metall will nach eigenen Angaben gezielt die großen Betrieben bestreiken, wo es den Arbeitgebern richtig weh tue. Ein Produktionsausfall, so die Gewerkschaft, wäre deutlich teurer als die geforderten acht Prozent mehr Geld.

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