Der Geldautomat in Mölschbach wurde aufgebrochen, große und kleine Teile des Automaten liegen auf dem Boden. (Foto: SWR)

Trotz zahlreicher Geldautomatensprengungen

Geldautomaten in der Westpfalz bleiben trotz Sicherheitsbedenken auch nachts in Betrieb

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Die Geldautomaten in der Westpfalz bleiben trotz Bedenken von Sicherheitsexperten vorerst auch nachts in Betrieb. Es gibt allerdings auch Überlegungen, das zu ändern.

Im ganzen Land werden in jüngster Zeit wieder vermehrt Geldautomaten gesprengt. In der Westpfalz gibt es gerade wieder einen aktuellen Fall in Schönenberg-Kübelberg. Zuvor wurden im vergangenen September in Bruchweiler-Bärenbach, in der Südwestpfalz und im Juli in Glan-Münchweiler Geldautomaten gesprengt. Ein Geldautomat in Mölschbach, einem Ortsbezirk von Kaiserslautern, wurde sogar mehrfach gesprengt.

Kann man nachts bald kein Geld mehr abheben?

Wie Sprecher der in der Westpfalz vertretenen Banken bestätigten, raten Sicherheitsexperten vor diesem Hintergrund dazu, Geldautomaten nachts außer Betrieb zu nehmen. In Koblenz macht das die Sparkasse bereits.

Weil viele Menschen in der Westpfalz aber Bargeld schätzten, will man nach Auskunft der hiesigen Banken soweit nur im äußerten Fall gehen. Ein Sprecher der VR-Bank sagte, es gäbe zwar die Überlegung, an bestimmten, exponierten Standorten die Automaten nachts außer Betrieb zu nehmen. Konkret entschieden sei aber noch nichts.

Der Geldautomat in Mölschbach wurde aufgebrochen, große und kleine Teile des Automaten liegen auf dem Boden. (Foto: SWR)
Der Geldautomat in Mölschbach wurde bereits zweimal gesprengt. (Archivbild)

Auch bei der Sparkasse denkt man zumindest darüber nach, Geldautomaten zeitweise außer Betrieb zu nehmen. Nach Angaben eines Sprechers würde eine Schließung der Automaten unter der Woche zwischen 23 und 4 Uhr nur wenige Menschen vor Probleme stellen. Aktuell möchte man zu dieser Maßnahme aber noch nicht greifen.

Geldautomaten sind durch verschiedene Sicherheitssysteme geschützt

Nach Angaben der Banken gibt es aktuell, abgesehen von der Möglichkeit die Automaten außer Betrieb zu nehmen, eine Vielzahl anderer Sicherheitsmaßnahmen, die Bankräubern das Leben schwer machten. Details wollen die Banken dazu bewusst nicht nennen.

Jedoch weisen sie darauf hin, dass es neben der Kameraüberwachung auch Einfärbesysteme gebe, die Geldscheine bei einem Diebstahl farbig markieren. Auch gebe es Geldautomaten, die das Gas, das für eine mögliche Sprengung in den Automaten eingeleitet werde, stückweise verbrennen. Dadurch komme es zu keiner großen Explosion. Ein Sprecher der Volksbank sagte, Automaten die neu aufgestellt oder ausgetauscht würden, würden technisch aufgerüstet und mit erweiterten Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet werden.

Geldautomat im kreis Südwestpfalz gesprengt (Foto: SWR)
Das Gebäude der Sparkasse Südwestpfalz in Bruchweiler-Bärenbach, wo der Geldautomat gesprengt wurde. (Archivbild)

Menschen in der Westpfalz setzen nach wie vor auf Bargeld

Die Logistik hinter den Geldautomaten, deren technische Ausstattung, Wartung und Bestückung, ist ein großer Kostenfaktor für die Banken. Da könnte es fast logisch erscheinen, dass die Automaten bald ganz abgeschafft werden. Doch diese Überlegung gibt es nicht. Zwar stellen die Banken fest, dass immer mehr Menschen und Geschäfte bargeldlose Zahlungsmethoden nutzen. Dennoch sei man nach Angaben des Sprechers der VR-Bank noch immer ein "Land der Barzahler."

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