Die Lösung könnte scheinbar so einfach sein: In der Westpfalz kommen immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine an und sollen hier ein möglichst normales Leben führen können. Gleichzeitig klagt das Gastgewerbe in Folge der Corona-Pandemie über einen massiven Fachkräftemangel. Warum nicht also den Menschen aus der Ukraine einen Job in einem Restaurant anbieten?

Gastro-Szene in Kaiserslautern schon immer international
Unbedingt, sagt der Vizepräsident des rheinland-pfälzischen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Alf Schulz. Der Kaiserslauterer Gastronom betont aber auch: "Eins nach dem anderen." Natürlich sei seine Branche auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen und das schon immer. Gerade in Kaiserslautern seien im Gastgewerbe Menschen aus aller Herren Länder beschäftigt, so Schulz. Beispielsweise würden ausländische Studierende der Technischen Universität gerne nebenbei kellnern.
Deutsch als Voraussetzung im Service
Grundvoraussetzung seien dabei gute Deutschkenntnisse, betont der Dehoga-Vizepräsident. Ansonsten werde es schwierig, Bestellungen aufzunehmen und einem Gast zu erklären, was da jetzt genau auf den Tisch kommt. Schulz geht daher davon aus, dass die meisten potentiellen Arbeitskräfte aus der Ukraine zunächst eher in der Küche helfen könnten.
Dehoga fordert Deutschkurse für Flüchtlinge aus der Ukraine
Auch dort gebe es wichtige Aufgaben, die erledigt werden müssten. "Zum Beispiel Salat putzen und anrichten oder Geschirr spülen", erläutert der Besitzer des Bremerhofs in Kaiserslautern. Um die Menschen aus der Ukraine auch für den Service fit zu machen, müssten von staatlicher Seite Deutschkurse organisiert werden, fordert Alf Schulz.

Der Fachkräftemangel im Gastgewerbe könne daher noch keineswegs mit den Kriegsflüchtlingen gelöst werden. "Da müssen wir noch ein bisschen Zeit ins Land gehen lassen", verdeutlicht Schulz. Immerhin hätten die Menschen aus der Ukraine zunächst einmal 90 Tage Zeit, um sich überhaupt hierzulande zu registrieren.
"Natürlich stellen wir die Menschen ein. Besser wäre aber ein Kriegsende."
Ob die Menschen dann dauerhaft in der Westpfalz bleiben und arbeiten wollen, muss sich nach Einschätzung des Dehoga-Vizepräsidenten zeigen. Er betont noch einmal: "Wir stellen die Ukrainer gerne ein. Letztlich wäre es aber doch viel besser, wenn die internationale Gemeinschaft den russischen Präsidenten Putin von einem Kriegsende überzeugen könnte."